"ALICE CHANNER - HEAVY METALS / SILK CUT"
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09.07.2023 Ausstellung im Kunstmuseum und in der Kunsthalle Appenzell, bis am 8. Oktober 2023
Bild oben: © Alice Channer, Planetary System (Kolzer DGK63"), 2019, Courtesy the artist and Konrad Fischer Galerie, Foto / photo: Achim Kukieles
Alice Channer (*1977, Oxford, UK, lebt und arbeitet in London, UK) untersucht in ihren Skulpturen Beziehungen zwischen Materialien, Körpern, Maschinen und industriellen oder technologischen Verfahren. Sie kombiniert ihre hochindustrialisierten Objekte lustvoll mit der menschlichen Geste oder natürlichen Spuren wie körperlichen oder geologischen Überresten.
Bild: © Alice Channer, Megaflora, 2021, Courtesy the artist and Large Glass, Foto / photo: Kunstgiesserei St Gallen
Die Ausstellung "Heavy Metals / Silk Cut" erstreckt sich über die zwei Gebäude des Kunstmuseums und der Kunsthalle Appenzell. Es werden mehrere neue Werke gezeigt, darunter auch eine architektonische Intervention, die mit einem Überblick über Skulpturen, Zeichnungen und Installationen aus dem letzten Jahrzehnt ergänzt werden.
Alice Channer giesst, biegt oder faltet Stoffe, zeichnet mit Zigarettenasche und manifestiert in ihren Erkundungen von Materialien und Prozessen die verborgenen Dimensionen der materiellen Welt. Sie bietet einen Blick auf das, was jenseits der Kategorien und Annahmen liegt, die unsere Wahrnehmung von Objekten und unsere Beziehung zu ihnen prägen.
Bild: © Alice Channer, Mechanoreceptor, Icicles (red, red) (triple spring, triple strip) (Detail / detail), 2018 Courtesy the artist and Konrad Fischer Galerie, Foto / photo: Lewis Ronald
Channers Werke bestehen aus geologischen und natürlichen Materialien oder Repräsentationen natürlicher Elemente, wie beispielsweise Muschelschalen, Finger oder Steinen. Diese verwandelt die Künstlerin in tiefgreifenden, synthetischen Verfahren, oft in professionellen Fabrikationsstätten, die nichts mit der Produktion von Kunst zu tun haben, wie zum Beispiel Anlagen für Farbbeschichtung oder die chemische Industrie. So beauftragte sie beispielsweise die Vakuum-Metallisierung der Hüllen von Seespinnen und Taschenkrebsen und liess die authentische Körperlichkeit dieser Objekte mit dem Resultat identischer, rhythmischer und mechanischer Arbeitsschritte kollidieren.
Industrielle Herstellungsweisen wie die Präzisionstechnik von CNC-Fräsen, mit der Aluminium in die gewünschte Form gebracht wird, oder Couture-Techniken, um Bilder geologischer Schichten in schwerem Crêpe de Chine zu falten, sind formgebend. Channer stellt Organisches und Künstliches, Biologisches und Industrielles schonungslos nebeneinander und baut die Spuren von Produktionsprozessen in die Sprache ihrer Skulpturen ein. Sie konfrontiert nicht nur ihre künstlerische Handschrift mit der kalten Ästhetik mechanischer Formung, sondern verweist mit diesen verführerischen und gleichzeitig brüchigen Exoskeletten auf die Fragilität der Ökologie.
Kuratiert von Stefanie Gschwend, Direktorin Kunstmuseum / Kunsthalle Appenzell
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Kontakt:
https://kunstmuseum-kunsthalle.ch/de/heavy-metals-silk-cut/
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Bild: © Alice Channer, Dry Cask (Silk Cut) (Detail), 2023, Courtesy the artist and Konrad Fischer Galerie, Foto / photo: Lucy Dawkins