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25 JAHRE FONDATION BEYELER: "JUBILÄUMSAUSSTELLUNG - SPECIAL GUEST DUANE HANSON"

25 JAHRE FONDATION BEYELER: "JUBILÄUMSAUSSTELLUNG - SPECIAL GUEST DUANE HANSON"

29.10.2022 Fondation Beyeler, Riehen/Basel, vom 30. Oktober 2022 bis am 8. Januar 2023


Bild: Tacita Dean, Cúmulo, 2016, Kreide auf Wandtafel, 244 x 732 cm, 6 Teile, Fondation Beyeler, Riehen/Basel © Tacita Dean - Foto: Robert Bayer, Basel        

Die Fondation Beyeler feiert in diesem Jahr ihr 25-jähriges Bestehen mit ihrer bisher grössten Sammlungsausstellung. Auf nahezu der gesamten Ausstellungsfläche des Museums werden rund 100 Werke von über 30 Künstlerinnen und Künstlern präsentiert von Klassikern der Moderne bis hin zu Neuerwerbungen zeitgenössischer Kunst.

Dabei werden unter anderem Hauptwerke von Vincent van Gogh, Claude Monet, Paul Cézanne, Henri Rousseau, Pablo Picasso, Henri Matisse, Alberto Giacometti, Mark Rothko, Andy Warhol, Francis Bacon und Louise Bourgeois zu zeitgenössischen Positionen, vertreten etwa durch Marlene Dumas, Anselm Kiefer, Roni Horn, Felix Gonzalez-Torres, Tacita Dean, Rachel Whiteread und Wolfgang Tillmans, in Beziehung gesetzt.

Die Ausstellung bietet somit die bisher einmalige Gelegenheit, die Sammlung der Fondation Beyeler in ihrer beeindruckenden Qualität und Tiefe zu erleben.

Zudem wird die Jubiläumsausstellung durch die Integration mehrerer hyperrealistischer Skulpturen des US-amerikanischen Künstlers Duane Hanson bereichert. Mit dieser "Ausstellung in der Ausstellung" eröffnen sich überraschende Perspektiven auf Kunstwerke, Architektur, Mitarbeitende und Besuchende der Fondation Beyeler.

Als einer der führenden Galeristen seiner Zeit legte Ernst Beyeler gemeinsam mit seiner Frau Hildy eine der weltweit bedeutendsten Sammlungen moderner Kunst an, die seit 1997 in der vom italienischen Architekten Renzo Piano entworfenen Fondation Beyeler beheimatet ist.

Die Sammlung erstreckt sich vom Impressionismus und Postimpressionismus über die klassische Moderne bis hin zur zeitgenössischen Kunst. Der Umfang und das Ansehen der Sammlung wachsen seither durch Neuerwerbungen von Werken namhafter Künstlerinnen und Künstler stetig an. Mittlerweile umfasst sie rund 400 Werke des 19., 20. und 21. Jahrhunderts, die von Malerei, Zeichnung und Skulptur über Fotografie und Film bis hin zu Installationen reichen. Die Ausstellung versammelt nun viele ihrer Hauptwerke.

Kuratiert von Raphaël Bouvier, erstreckt sich die Jubiläumsausstellung über insgesamt 20 Ausstellungsräume, wobei einzelnen Künstlern und Künstlerinnen, wie beispielsweise Paul Klee, Joan Miró, Mark Rothko und Marlene Dumas, eigene Räume mit bedeutenden Werkgruppen eingerichtet wurden. So wird auch das berühmte Seerosen-Triptychon von Claude Monet zusammen mit weiteren zentralen Werken des Künstlers in einem Saal gezeigt und Henri Matisse Spätwerk mit seinen berühmten Scherenschnitten in einem anderen. Einen eigenen Raum erhält ebenso Alberto Giacometti mit seinem ikonischen Skulpturenensemble. 

Wie kaum ein anderer Künstler hat Pablo Picasso die Kunst des 20. Jahrhunderts geprägt. Über 30 seiner Werke befinden sich im Besitz der Fondation Beyeler, die damit eine der qualitätsvollsten Picasso-Sammlungen weltweit beherbergt. In der Ausstellung sind zahlreiche seiner Hauptwerke zu sehen.

In anderen Räumen wiederum wird der Akzent auf einzelne Kunstbewegungen gelegt, etwa den Postimpressionismus, die frühe Abstraktion oder die Pop-Art. Künstler wie Edgar Degas, Vincent van Gogh, Paul Cézanne, Wassily Kandinsky und Andy Warhol stehen dabei im Zentrum.

Werke namhafter zeitgenössischer Künstlerinnen wie Leonor Antunes, Louise Bourgeois, Tacita Dean und Roni Horn werden in besonderen Paarungen gezeigt.

Im Rahmen der Jubiläumsausstellung werden schliesslich einige neu erworbene Werke zum ersten Mal überhaupt präsentiert, darunter die 2020 entstandene skulpturale Installation "Poltergeist" der englischen Künstlerin Rachel Whiteread sowie Pierre Bonnards bedeutendes Gemälde "La Source ou Nu dans la baignoire" von 1917, der erste Ankauf eines Werkes der klassischen Moderne für das Museum seit dem Tod von Ernst und Hildy Beyeler.

Gleichsam als "Ausstellung in der Ausstellung" werden an ausgewählten Orten im Museum 13 hyperrealistische Skulpturen des einflussreichen US-amerikanischen Künstlers Duane Hanson (19251996) präsentiert. Diese Leihgaben aus dem Nachlass des Künstlers sowie privaten Sammlungen und Museen treten in direkten Dialog mit Werken der Sammlung sowie der Museumsarchitektur und bilden für sich eine konzentrierte Hanson-Retrospektive. Erstmals überhaupt wird eine repräsentative Gruppe von Hanson-Skulpturen im Kontext einer Museumssammlung gezeigt.

Duane Hanson gehört zu den wegweisenden Vertretern der amerikanischen Skulptur der Nachkriegszeit und gilt als Begründer des Hyperrealismus innerhalb der Pop-Art. Ab den späten 1960er-Jahren gestaltete der Künstler lebensgrosse menschliche Figuren, die durch ihren geradezu lebensechten Realismus faszinieren. Mithilfe damals neuartiger Materialien wie Polyesterharz und Polyvinylchlorid bildete er hierfür den menschlichen Körper detailgetreu nach und verlieh den Skulpturen mittels echter Kleidungsstücke und Accessoires eine täuschend echte Anmutung. In seinen Figuren griff Hanson brisante Themen der amerikanischen und westlichen Gesellschaft auf und übte dabei explizit wie implizit Kritik an den sozialen Verhältnissen. So galt sein Interesse den gesellschaftlich benachteiligten, marginalisierten und unterdrückten Menschen, aber auch jenen aus dem Mittelstand, die er in alltäglichen Situationen verewigte. Immer wieder verwischte Hanson dabei die Grenzen zwischen Kunst und Wirklichkeit und rief dadurch unterschiedlichste Wirkungen beim Publikum hervor, die von Schock und Irritation über tiefe Betroffenheit bis hin zu liebevoller Zuneigung reichen.

Die Vielfalt und Ambivalenz dieser Erfahrungen wird auch im Aufeinandertreffen von Hansons Figuren mit den Kunstwerken der Fondation Beyeler sowie deren Architektur erlebbar. Während einige Skulpturen von grösster Drastik sind und dabei als deutliche Statements gegen akute, bis heute aktuelle gesellschaftliche Missstände stehen, verstehen sich andere Figuren als Hommagen an alle Personen, denen man auch im Museum begegnen kann, seien es die Besucherinnen und Besucher oder aber die Mitarbeitenden, die den Museumsbetrieb hinter den Kulissen fortwährend aufrechterhalten. So ist zum Beispiel in einem Saal Hansons Skulptur eines älteren Paars zu sehen, das erschöpft auf einer Bank sitzend Rothkos Gemälde der Sammlung Beyeler betrachtet. In einem anderen Raum hat sich eine alte Frau unmittelbar neben dem berühmten Porträt von Cézannes Ehefrau niedergelassen und gleichsam deren Pose übernommen. Die Skulptur einer Reinigungskraft ist beim Putzen der Fensterscheiben der Museumsfassade zu sehen, und eine stehende Mutter mit Kinderwagen hat sich der Gruppe von Giacomettis berühmten Figuren hinzugesellt.

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Kontakt:

https://www.fondationbeyeler.ch/startseite

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