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"10 JAHRE SALON DER GEGENWART. IM FOKUS: RENATE BODMER"

"10 JAHRE SALON DER GEGENWART. IM FOKUS: RENATE BODMER"

25.08.2024 Ausstellung im Kunsthaus Zofingen, vom 31. August bis am 10. November 2024. Vernissage am Samstag, 31. August 2024, 16 Uhr


Bild: Renate Bodmer, Serie parisienne, 1998, Kaltnadelradierung auf Papier, Aufl. 8/12, Blatt 38 x 28,5 cm, Platte 9,9 x 8,3 cm, Winterthur, Privatbesitz.

Renate Bodmer, Aufzeichnung IV "Spitzentänze", Paris [Grossvater und R., Jeannine und R.], 21.–30.11.1992, Kohle auf Papier, auf Baumwolle, 132 x 262 cm

Bild: Renate Bodmer, Aufzeichnung IV "Spitzentänze", Paris [Grossvater und R., Jeannine und R.], 21.–30.11.1992, Kohle auf Papier, auf Baumwolle, 132 x 262 cm

Der Salon der Gegenwart ist eine lose Gruppe von KünstlerInnen, die 2014 von Giampaolo Russo in Zürich gegründet wurde. Gemeinsam ist der Gruppe, dass sie sich mit figurativer Kunst auseinandersetzt (https://salon-der-gegenwart.net/).

In diesem Jahr wird der Salon der Gegenwart 10 Jahre alt und das Kunsthaus Zofingen widmet dem Jubiläum eine Ausstellung in Zusammenarbeit mit den oxyd – Kunsträumen in Winterthur (https://www.oxydart.ch/). 39 KünstlerInnen werden an der Ausstellung im Kunsthaus Zofingen teilnehmen und den grossen Barocksaal im Obergeschoss in einen "Salon der Malerei", mit enger Reihung von Gemälden, verwandeln.

Im Rahmen der Ausstellung im Kunsthaus Zofingen erhält Renate Bodmer, gebürtige Zofingerin, einen speziellen Fokus. Zu ihr entsteht eine erste, umfängliche Monographie. Der Salon der Gegenwart wurde 2014 von Giampaolo Russo gegründet, zur Kerngruppe des Salons gehören aber auch die KünstlerInnen Bendicht Fivian, Corinne Güdemann, Andrea Muheim, Ercan Richter und Karoline Schreiber. Die Mitglieder verstehen "die Figuration" als eine tragende Säule der aktuellen Kunst. Nebst dem wichtigen gegenseitigen Austausch in der sich stets verändernden Gruppe steht das Anliegen, die Figuration als vitale aktuelle Kraft der Gegenwartskunst zu manifestieren, im Zentrum. Diese Haltung zeigt sich in einer Reihe von Ausstellungen, bei denen sich KünstlerInnen aus der ganzen deutschen Schweiz beteiligten.

Als lose Gruppe lädt der Salon der Gegenwart immer wieder punktuell Kunstschaffende ein, an ihren Ausstellungen teilzunehmen. Für die Ausstellung im Kunsthaus Zofingen wurden 39 KünstlerInnen eingeladen. Einerseits Kunstschaffende, die der Kerngruppe des Salons angehören, andererseits wurden auch KünstlerInnen aus der Region Zofingen, dem Kanton Aargau und den angrenzenden Kantonen Bern, Solothurn und Luzern eingeladen, die sich ebenfalls mit figurativer Malerei auseinandersetzen.

Die Auswahl der Kunstschaffenden entstand in enger Zusammenarbeit mit VertreterInnen des Salons der Gegenwart, namentlich mit der Künstlerin Karoline Schreiber und dem Künstler Giampaolo Russo sowie mit der Künstlerischen Leitung der oxyd – Kunsträume in Winterthur, Sarah Mühlebach.

Im grossen, barocken Kronleuchtersaal im ersten Stock des Kunsthauses Zofingen richtet dass Haus zu Ehren des Jubiläums einen Salon der Malerei mit einer Petersburgerhängung ein. Der Saal wird voller Bilder sein, dicht an dicht hängen die Gemälde der 39 KünstlerInnen bis unter die Decke. Klein- bis mittelformatige Werke der "klassischen" Genres Stillleben und Landschaft.

Folgende Künstlernnen und Künstler nehmen teil:

Aeschbach, Urs (Basel/Aarau)
Auf der Maur, Stefan (Luzern/Basel)
Baumgartner, Christa (Zürich)
Bodmer, Renate (Winterthur/Zofingen)
Bühler, Florian (Zürich)
Dobler, Andreas (Biel und Zürich)
Elsener, Marc (Zürich)
Fitze, Hans-Rudolf (Aarau)
Fivian, Bendicht (Winterthur/Bern)
Fuhrimann, Gabi (Baden, Wettingen)
Gähler, Christina (Zofingen)
Gloor, Emanuel (Schaffhausen)
Güdemann, Corinne (Winterthur/Zürich)
Gut, Emil (Zürich)
Ilišević, Velimir (Schaffhausen)
Ingold, Georgine (Basel)
Käser, Werner (Zürich)
Klakla, Wojtek (Fribourg)
Luks, Fabio (Biel, Basel)
Maddox, Michelle (Erlenbach ZH)
Meyer, Anna (Schaffhausen)
Monstein, Simone (Winterthur)
Muheim, Andrea (Zürich)
Müllenbach, Thomas (Zürich)
Müller, Josef Felix (St. Gallen)
Pfister, Noemi (Basel)
Pomiansky, Maria (Zürich)
Richter, Ercan (Zürich)
Russo, Giampaolo (Zürich)
Schreiber, Karoline (Zürich/Bern)
Seiler, Milena (Ennetbaden und Wettingen)
Steffens, Inga (Bern)
Suter, Magdalena (Zofingen)
Toggenburger, Kaspar (Winterthur/Marthalen (ZH))
von Schulthess, Martina (Uster/ZH)
Winnewisser, Rolf (Lenzburg)
Winiger, Alex (Zürich)
Wyss-Scheffler, Helena (Bettwil, AG)

Das 10-jährige Bestehen des Salons wird in einer kleinen, feinen Publikation "10 Jahre Salon der Gegenwart" geehrt. Die Publikation fokussiert das Jubiläum im Rahmen der Ausstellung im Kunsthaus Zofingen. Sie bietet für das Kunsthaus Zofingen und für den Salon der Gegenwart eine optimale Gelegenheit, die Ausstellung einem breiteren Publikum zugänglich zu machen.

Auch wer das Kunsthaus Zofingen nicht besuchen kann, bekommt über die Jubiläumsschrift einen Einblick in die Ausstellung. Sie dient einerseits als Dokumentation, andererseits ist es eine Würdigung einer aussergewöhnlichen Ausstellung.

Neben einem reichhaltigen Bildteil, der die Ausstellungssituation im Kunsthaus zeigt, beinhaltet die Publikation eine Einführung der Kuratorin und Künstlerischen Leiterin des Kunsthauses Zofingen, Eva Bigler, eine kunsthistorische Einordnung des Salons der Gegenwart durch den Kurator Michael Hiltbrunner (Kurator Rehmann Museum, Laufenburg). Er wird den Fragen nachgehen, was es bedeutet, in der heutigen Zeit gegenständlich zu malen. Was Sinn und Zweck einer solchen KünstlerInnen-Gruppe ist. Die Kunsthistorikerin und freie Kuratorin Claudia Spinelli wird zudem ein Interview mit Giampaolo Russo und Karoline Schreiber führen, in welchem die Geschichte des Salons und vergangene Ausstellungen beleuchtet werden.

Einen speziellen Fokus erhält in der Ausstellung die Künstlerin Renate Bodmer (*1939-2020). Sie war eine aussergewöhnliche Künstlerin und gebürtige Zofingerin. Renate Bodmer kam 1939 in Zofingen zur Welt und wuchs in Thun auf, wo sie von 1957 bis 1961 das staatliche Lehrerseminar besuchte. Nach kurzem Intermezzo als Primarlehrerin schrieb sie sich an der Schule für Gestaltung und Kunst in Bern und an der Universität Bern ein, um das Lehrdiplom für Bildnerische Gestaltung und Kunst zu erlangen. Nach Unterrichtstätigkeit von 1967 bis 1972 in Thun, Herzogenbuchsee und Bern, zog sie 1972 nach Berlin, wo sie im Auftrag der Max-Planck-Gesellschaft Kindergärtnerinnen in Didaktik unterwies. Nach ihrer Rückkehr in die Schweiz 1975 begann sie an der Kantonsschule im Lee in Winterthur Bildnerische Gestaltung und Kunstbetrachtung zu lehren. 1992 und 1998 absolvierte sie je einen sechsmonatigen Atelieraufenthalt in der Cité Internationale des Arts in Paris. 2007 folgte ein dreimonatiger Atelieraufenthalt in Berlin. Ihr Atelier, das sie mit ihrem Mann Bendicht Fivian teilte, befand sich in Töss.

Ihr Werk beinhaltet Gemälde, Zeichnungen, Druckgrafiken und Skulpturen. Neben ihren grossformatigen Kohle- und Kreidezeichnungen finden sich in ihrem Oeuvre auch ostasiatisch und afrikanisch anmutende Figuren, Pflanzenstudien, Studien von Stoffen in Bleistift, Aquarell, Tusche und eine Reihe von Lithographien mit alltäglichen Strassenszenen.

Das eindrückliche künstlerische Schaffen von Renate Bodmer wurde zu Unrecht kaum über die Region hinaus bekannt. Der Grund dafür ist sicherlich, dass sie im Schatten ihres Künstlergatten Bendicht Fivian stand. Vor allem aber stand sie im Schatten eines lange männerbetonten Kunstbetriebs, von dem sie sich mit der Zeit emanzipierte.

In Zofingen wird ein Teil ihres Nachlasses zu sehen sein. In den gesamten Parterre-Räumlichkeiten zeigt das Kunsthaus ihre ausdrucksstarken Kunstwerke mit ihren vielfältigen, zum Teil sonderbar-wunderbaren Motiven und gewährt einen breiten Einblick in ihr Schaffen.

Ziel ist es, ihr Werk einer breiteren Öffentlichkeit bekannt zu machen. Ihre grossformatigen Kohlezeichnung auf Papier mit bis zu drei Metern Länge sind wie geschaffen für die Räumlichkeiten des Kunsthauses Zofingen. Sie zeigen Kinder beim Spielen und in alltäglichen Situationen. Auf den ersten Blick wirken sie idyllisch und schön, aber auf den zweiten Blick befremden sie uns, ja fast verstörend wirken die Szenen aus Familiengebilden und Alltagsituationen. In schwarz-weiss gehalten, bleiben die Zeichnungen unheimlich, sie lassen uns rätseln und faszinieren genau wegen dieser speziellen Motivwahl.

Während die kleinformatigen Radierungen lebendige und urbane Szenen ihrer Pariser Zeit zeigen, findet sich auf den skizzenhaften Zeichnungen zum Altersheim Zofingen ein Hinweis auf ihre Geburtsstadt.

Zur Ausstellung entsteht eine erste umfängliche Monografie zu Leben und Werk von Renate Bodmer. Das Buch wird zur Vernissage der Ausstellung im Kunsthaus Zofingen lanciert.

Die Publikation wird herausgegeben von Roger Cottier und Ruedi Lattmann aus Winterthur – zwei Kenner des Werks von Renate Bodmer – und hat mit Matthias Fischer (Kunstpublizist und Kurator) einen ausgezeichneten Projektleiter gefunden. Die Monografie beinhaltet neben einem umfassenden Bildteil ein Vorwort von Eva Bigler (Künstlerische Leiterin Kunsthaus Zofingen), eine kunsthistorische Einordnung von Annelise Zwez (Kunstkritikerin) mit einem speziellen Fokus auf feministische Themen, des Weiteren beleuchtet Karin Salm (Kulturjournalistin) den Werdegang von Renate Bodmer als Kunstlehrerin und Künstlerin, und Matthias Fischer ordnet verschiedene Werkgruppen der Künstlerin mit umfänglichen kunstkritischen Texten ein. Der einleitende Textbeitrag von Eve Hübscher und Sarah Hablützel (oxyd – Kunsträume Winterthur) verbindet wiederum Elemente des Fallens und des Ungleichgewichts in Renate Bodmers Werk mit den gesellschaftlichen Themen der damaligen Zeit.

Die Publikation und die Ausstellungen in Zofingen und Winterthur sind erste Schritte auf dem Weg, Renate Bodmers Werk ausserhalb eines ExpertInnenkreises in Winterthur, wo sie lange lebte und arbeitete, bekannt zu machen.

In einem kleinen Raum wird zudem eine Art Gedenkraum für Andrea Muheim eingerichtet. Andrea Muheim war Gründungsmitglied des Salons der Gegenwart und ist 2023 nach langer Krankheit verstorben. Sie hinterlässt ein vielfältiges Werk.

Andrea Muheim wurde 1968 in Zürich geboren und lebte und arbeitete bis zu ihrem Tod dort. Sie besuchte 1989–91 die Fachklasse für Freie Kunst an der Schule für Gestaltung, Bern. Sie hatte zahlreiche Einzelausstellungen, zuletzt (2022) in der Villa Renata, Basel, "Malerei als Selbstgespräch" und war an etlichen Gruppenausstellungen in der gesamten Schweiz und vor allem im Raum Zürich vertreten.

Sujet von Andrea Muheims Malerei ist ihr privates Umfeld: Personen aus der Familie, dem Freundeskreis, Liebhaber, die Umgebung rund um ihr Atelier im Zürcher Kreis 4, belebte Innenräume und bereiste Destinationen. Eine wesentliche Werkgruppe bilden die Selbstporträts der Künstlerin, die zusammen mit wiederkehrenden Motiven, etwa ihrem Sohn Miro oder Figuren in der Badewanne, automatisch eine Serialität ergeben, wobei sich durch die zeitlich versetzten Wiederholungen der Wandel eines Lebens manifestiert. Der menschliche Körper in all seinen Beziehungen steht oft im Mittelpunkt. Die aus engen Beziehungen hervorgehenden Bilder zeugen von einer Atmosphäre von Innigkeit, Sinnlichkeit und Erotik. Andrea Muheim blieb in ihrem Schaffen stets der Figuration verpflichtet, folgte aber keinem Perfektionismus. Ab 2004 begann Muheim ab Fotografien zu malen und präzisere farbliche Abstufungen, etwa im Übergang von Licht und Schatten, einzusetzen.

© Andrea Muheim, Saustall, 2013, Öl auf Leinwand, 30 x 39 cm 

Bild: © Andrea Muheim, Saustall, 2013, Öl auf Leinwand, 30 x 39 cm 

Zusammenarbeit Kunsthaus Zofingen oxyd – Kunsträume Winterthur

Die Idee einer Zusammenarbeit zwischen dem Kunsthaus Zofingen und den oxyd - Kunsträumen Winterthur kam schon relativ früh auf. Viele KünstlerInnen des Salons der Gegenwart sind in Winterthur verortet. Die Renate Bodmer und Bendicht Fivian Stiftung sowie das Bildarchiv des Nachlasses von Renate Bodmer befinden sich in Winterthur. Die Ausstellungsdaten vom Kunsthaus Zofingen und den oxyd – Kunsträumen in Winterthur wurden miteinander abgestimmt, Themen und Anlässe werden in Kollaboration erstellt. Das Kunsthaus Zofingen möchte das breite Schaffen von Renate Bodmer zeigen und bietet einen Fokus auf das Jubiläum des Salons der Gegenwart.

Die oxyd – Kunsträume in Winterthur hingegen werden bei Renate Bodmer sowie bei den weiteren ausgewählten Malereien einen Fokus auf das Thema "Wundersamer Alltag" vornehmen. Das Thema ist inspiriert von der rätselhaften Motivwahl im Werk von Renate Bodmer. Zudem wird in Winterthur eine kleinere Auswahl an Werken von MalerInnen des Salons der Gegenwart – mit einem starken Fokus auf die Stadt Winterthur und Umgebung – gezeigt.

Die oxyd – Kunsträume Winterthur mit der Künstlerischen Leiterin Sarah Mühlebach und das Kunsthaus Zofingen sind überzeugt, dass die Zusammenarbeit zu mehr Aufmerksamkeit führt und so einerseits für den Salon der Gegenwart und andererseits für Renate Bodmer mehr Sichtbarkeit sorgen wird.

khz

Kontakt:

https://kunsthauszofingen.ch/

https://www.oxydart.ch/

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Renate Bodmer, Ohne Titel (erfundene Frauenfiguren), 1990, Acryl auf Leinwand, 205 x 102 cm
Bild: Renate Bodmer, Ohne Titel (erfundene Frauenfiguren), 1990, Acryl auf Leinwand, 205 x 102 cm

 

 

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