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ZUR ERHALTUNG VON SCHWEIZER VIDEOGAMES: MEMORIAV LANCIERT ZUSAMMEN MIT PARTNERN EINE PILOTSTUDIE

ZUR ERHALTUNG VON SCHWEIZER VIDEOGAMES: MEMORIAV LANCIERT ZUSAMMEN MIT PARTNERN EINE PILOTSTUDIE

02.02.2021 Sind Schweizer Videospiele Teil unseres audiovisuellen Erbes? Welche Massnahmen sollten ergriffen werden, um ihre Erhaltung zu gewährleisten? Memoriav, die Kompetenzstelle für das audiovisuelle Erbe der Schweiz, will diesen Fragen nachgehen und lanciert zusammen mit Partnern eine Pilotstudie.


Bild: Das Videospiel BACT, herausgegeben von der Firma Epsitec System, ca. 1981, für Personalcomputer Smaky 6. - Foto: © Musée Bolo - Musée suisse de l’informatique, de la culture numérique et du jeu vidéo, Lausanne

Videospiele sind ein wichtiger und beliebter Teil unserer digitalen Kultur. Seit mehr als 40 Jahren sind Videospiele ein starker Vektor für die Entwicklung von digitalen Fähigkeiten, und ihre wirtschaftliche Bedeutung wächst von Jahr zu Jahr.

Erfahrungen aus der Entwicklung von Videospielen findet man in vielen anderen Einsatzbereichen wieder: von der Entwicklung von Terminals für den Ticketverkauf bei Busstationen bis hin zu den virtuellen Umgebungen von Telearbeitsplätzen.

Der Bedeutung von Videospielen für das Kulturerbe ist man sich hingegen noch zu wenig bewusst.

Die Pionierrolle der Schweiz in der Geschichte der Informatik ist vielen bewusst (z.B. die Erfindung der Mikroprozessor-Maus). Viel weniger bekannt ist, dass es in der Schweiz auch Autoren und Autorinnen sowie Firmen gibt, die hochwertige Videospiele und Schulungen in diesem Bereich produzieren, die in jüngster Zeit auch vermehrt Anerkennung erhalten haben.

Der Bereich der Videospiele war bisher aber nur selten Gegenstand von Inventarisierungs-, Sammlungs- und systematischen Erhaltungsprojekten von Schweizer Gedächtnisinstitutionen, obwohl die Herausforderungen der Erhaltung nicht gering sind.

Um den dringenden Fragen und Herausforderungen bei der Erhaltung dieser Videospiele als Kulturerbe nachgehen zu können, hat Memoriav beschlossen, in diesem Jahr eine Bestandsaufnahme zu lancieren.

Für die Durchführung dieser Studie konnten mit dem GameLab UNIL-EPFL (Groupe d’étude sur le jeu vidéo de l’Université de Lausanne et de l’École Polytechnique Fédérale de Lausanne), dem Bolo Museum und dem Atelier 40a kompetente Partner gefunden werden. -> Infos zum Memoriav-Projekt

Das Ergebnis dieser Studie wird Gegenstand von zwei öffentlich zugänglichen Diskussionsworkshops (-> Workshop#1 am 7. Juni und Workshop#2 am 25. Oktober) und einer Publikation im Jahr 2022 sein.

Auf dieser Grundlage wird Memoriav danach prüfen, ob zukünftig Erhaltungsprojekte in diesem Bereich gefördert werden sollen.

Projektpartner

Memoriav ist die Kompetenzstelle für das audiovisuelle Erbe der Schweiz. Als Netzwerk organisiert, fördert Memoriav Projekte in Zusammenarbeit mit Schweizer Gedächtnisinstitutionen zur Erhaltung, Erschliessung und Vermittlung audiovisueller Bestände und Sammlungen. Als Kompetenzstelle bietet Memoriav professionelle Unterstützung in den Bereichen Fotografie, Ton, Film und Video an.

Das GameLab UNIL-EPFL ist eine Studiengruppe für Videospiele und eine interdisziplinäre Gruppe von Forschern der Universität Lausanne (UNIL) und der Ecole Polytechnique Fédérale de Lausanne (EPFL), die sich mit Fragen rund um Spiele, insbesondere Videospiele, beschäftigen.

Das Musée Bolo ist das Schweizer Museum für Informatik, digitale Kultur und Videospiele mit Sitz in Lausanne. Sein Ziel ist es, das Computer-, Videospiel- und digitale Erbe der Schweiz zu sammeln, zu archivieren, zu bewahren, zu inventarisieren, zu erschliessen sowie zugänglich zu machen. Es wird von den Freiwilligen der Stiftung Mémoires Informatiques und dem Verein Les Amis du Musée Bolo verwaltet. Die Sammlung, eine der grössten in Europa, umfasst mehr als 5'000 Computer und Spielkonsolen, 8'000 Softwareprogramme und 15'000 Bücher und Zeitschriften.

Das Atelier 40a ist ein Restaurierungskollektiv, welches 2018 in Bern gegründet wurde und in diversen Bereichen der Konservierung-Restaurierung tätig ist: Architektur und Ausstattung, Gemälde und Skulptur sowie zeitgenössische Kunst und Medien. Für das vorliegende Projekt liegen die Kernkompetenzen des Atelier 40a in der Erhaltung und Archivierung von digitalen und audiovisuellen Medien.

Beispiele für bedeutende Schweizer Videospiele:

Bact, herausgegeben von Epsitec-System ca. 1981 für den Personalcomputer Smaky 6.

FAR: Lone Sails, von Okomotive entwickelt und von Mixtvision 2018 herausgegeben. -> Infos

Farming Simulator, von GIANTS Software entwickelt und von Focus Home Interactive 2008 bis heute herausgegeben. -> Infos

SpeedyBlupi, von Epsitec 1998 für Windows entwickelt und herausgegeben. -> Infos

Traps’n‘ Treasures von Nightingale Productions entwickelt und von Starbyte Software sowie Krisalis Software 1993 für den Personalcomputer Amiga entwickelt. -> Infos

When We Disappear in Entwicklung von Studio Inlusio Interactive (Zürich) in Zusammenarbeit mit dem Institut für Geschichtsdidaktik und Erinnerungskulturen der pädagogischen Hochschule Luzern und der Unterstützung der Gebert Rüf Stiftung. Publikation im 2022 vorgesehen. -> Infos

Weitere Beispiele finden sich auf der online publizierten Liste von Swiss Games Showcase

cp

Mehr:

https://memoriav.ch/de/videogames-pilotstudie/

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