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Thuner Kunstpreis an Heinrich Gartentor, Kulturförderpreise an Verena Leo und Leticia Kahraman

Thuner Kunstpreis an Heinrich Gartentor, Kulturförderpreise an Verena Leo und Leticia Kahraman

26.08.2011 Der Künstler Martin Lüthi alias Heinrich Gartentor (Bild) wird von der Kulturkommission der Stadt Thun mit dem Kunstpreis 2011 ausgezeichnet. Die Jury Kulturförderpreis vergibt zwei Preise an die Sopranistin Leticia Kahraman und die Bühnenbildnerin Verena Leo.


Foto: zVg

Die Kunstkommission der Stadt Thun ehrt mit dem Kunstpreis in der Höhe von 10'000 Franken den umtriebigen Kunst- und Kulturschaffenden Heinrich Gartentor. Die Thuner Sopranistin Leticia Kahraman und die in der Gemeinde Buchholterberg aufgewachsene Bühnenbildnerin Verena Leo erhalten Kulturförderpreise in der Höhe von je 7'000 Franken. Der Kulturförderpreis wird seit 2004 vom Gemeindeverband Thuner Amtsanzeiger gestiftet. Er wird an talentierte Kunstschaffende bis zum 35. Lebensjahr vergeben und soll insbesondere zur Aus- und Weiterbildung eingesetzt werden.

Gartentor: Künstler, Schriftsteller, Kurator und Kulturpolitiker

Heinrich Gartentor, Jahrgang 1965, ist sowohl in der lokalen Kunstszene wie auch national aktiv und präsent. Man kennt ihn als Künstler, Kurator, Schriftsteller und Kolumnist, Performer und nicht zuletzt auch als schweizerischen "Kulturminister".

In Kehrsatz aufgewachsen, lebte er lange Zeit in Thun, bis er vor ein paar Jahren in die Gemeinde Horrenbach-Buchen zog, eine der 40 Gemeinden der regionalen Kulturkonferenz (RKK) Thun.

Bekannt wurde Heinrich Gartentor bereits 1996 als Netzkünstler mit seiner Website www.gartentor.ch. Seine erste Einzelausstellung fand 1998 in der Kunsthalle Palazzo in Liestal statt. 1999 bis 2001 studierte er bei Christian Megert an der Kunstakademie in Düsseldorf. Im Jahr 2000 wurde Gartentor mit den Thuner Kulturförderpreis ausgezeichnet, und 2004 konnte er den Hauptpreis des Aeschlimann-Corti-Stipendiums entgegennehmen. 2006 zeigte er in einer als Installation konzipierten Retrospektive sein Schaffen aus den vergangenen zehn Jahren. Seine letzte Ausstellung mit dem Titel "Gartentor malt" fand im Frühling/Sommer 2011 in Bern in der Galerie Duflon & Racz statt, wo er seine ersten Experimente mit Ölmalerei präsentierte und deren Entstehungsprozess auf Video dokumentierte.

Kulturkommission: "Unbändiges Engagement" Gartentors

Sein Schaffen würdigt die Kulturkommission so: "Mit Heinrich Gartentor wird ein umtriebiger Künstler und Ausstellungsmacher geehrt, der in den letzten Jahren sowohl in der lokalen wie auch in der nationalen Kunstszene mit seinem unbändigen Engagement immer wieder aktiv war. National machte er sich 2007 unter anderem einen Namen als erster Kulturminister der Schweiz und erlangte Bekanntheit durch seine Aktionen und Ausstellungen auf dem Autofriedhof in Kaufdorf. Doch auch in der Kulturszene der Stadt Thun ist er immer wieder präsent, bringt sich ein, initiiert Projekte und vertritt seine Position mit viel Engagement, Humor und Überzeugung. So in den letzten Jahren zum Beispiel mit seinen Aktionen im Zusammenhang mit dem geplanten Fussballstadion, der 'Gegenattacke', als er von Unbekannten beschädigte Kunstwerke im öffentlichen Raum wegpackte und ihnen dadurch zugleich Schutz und eine neue Form gab, der Installation 'Arche Gartentor' vor dem Thunerhof im Rahmen der Ausstellung 'Pièces de résistance' im Kunstmuseum oder mit der Organisation der Ausstellung auf dem stillgelegten Kursschiff 'Stadt Bern', das er letzten Sommer in ein Gesamtkunstwerk verwandelte. Mit seinem Engagement für die visarte, den Berufsverband der visuell arbeitenden Künstlerinnen und Künstler, ist Heinrich Gartentor auch kulturpolitisch aktiv. Er tritt als eigenständige, unverkennbare Persönlichkeit in Erscheinung, die polarisiert und der Stadt Thun mit ihrem Schaffen verbunden ist."

Leticia Kahraman: begeisterte Sopranistin

Die Jury sprach der 24järigen Sopranistin Leticia Kahraman einen Kulturförderpreis in der Höhe von 7'000 Franken im Sinne einer Anerkennung für ihre leidenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Operngesang zu. Nach erfolgreich abgeschlossener Grundausbildung an der Hochschule der Künste in Bern ist es ihr Ziel, sich bestmöglich weiterzubilden, um sich gegenüber der starken Konkurrenz an den schweizerischen Musikhochschulen behaupten zu können.

Die Jury zeichnet mit dem Förderpreis eine gebürtige Schweizerin aus, welche in Thun aufgewachsen ist. Leticia Kahraman begann ihre musikalische Ausbildung an der Musikschule Region Thun, wo sie Gesangs- und Theorieunterricht belegte. Inzwischen studiert sie an der Hochschule der Künste Bern bei der Sängerin Brigitte Wohlfahrt. Ihre Master-Ausbildung wird sie voraussichtlich 2012 abschliessen. Das Preisgeld wird Leticia Kahraman ermöglichen, sich stimmlich bei verschiedenen Gesangsdozenten im Rahmen von Meisterkursen weiterzubilden.

Verena Leo: spartenübergreifende Arbeit

Der zweite, ebenfalls mit 7'000 Franken dotierte Kulturförderpreis, geht an die 28jährige Bühnenbildnerin Verena Leo, die in Buchholterberg, ebenfalls einer RKK-Gemeinde, aufgewachsen ist. Sie erhält den Preis für ihre eigenwillige, spartenübergreifende Auseinandersetzung in den Bereichen Raum, Raumgestaltung und Bewegung.

Nach einer Lehre als Damenschneiderin und der gestalterischen Berufsmatur hat sie 2005 bis 2008 in London am Wimbledon College of Arts der Universität den "Bachelor of Arts Theatre - Design for Performance" absolviert und als Bühnenbildnerin mit Schwerpunkt Tanz gearbeitet.

Seit August 2011 besucht sie das AKAR-Studio, die von Annemarie Parekh gegründete Tanzschule in Bern. Hier widmet sie sich eingehend den Themen Choreografie, Tanz und Bühnenbild. Der Förderpreis dient der Preisträgerin zur Vertiefung der Arbeit mit Tanz als Bewegung im Raum, einem wichtigen Teil ihrer interdisziplinären Recherche.

Miriam Fluri im Atelier in Genua

Die Kulturkommission hat die Thuner Architektin und Fotografin Miriam Fluri, Jahrgang 1976, für das Atelierstipendium in Genua bestimmt. Sie wird von Dezember 2012 bis Februar 2013 das in diesem Jahr neu eröffnete Künstleratelier der Städtekonferenz Kultur (SKK) benutzen dürfen. Der SKK gehört Thun seit 2001 an. Das Atelier in Genua wird dasjenige in Varanasi (Nordindien) ersetzen.

Während ihres dreimonatigen Aufenthaltes in der Hafenstadt will sich Miriam Fluri eingehend der Fotografie, ihrem zweiten Standbein, widmen und dabei ihren Fokus sowohl auf die moderne und historische Architektur wie auch auf das Hafengeschehen richten.

Miriam Fluri, geboren 1976, ist diplomierte Architektin FH und bildete sich 2009 bis 2010 in der Gruppe für autodidaktische FotografInnen GAF weiter. Sie hat bereits mehrere Fotoreportagen in Thun, Lyss und Zürich - unter anderem über Baustellen - realisieren und ihre Bildserien präsentieren können.

Bewerbungen für Künstleratelier Kairo bis 15. November 2011

Bis 15. November 2011 können sich Kunst- und Kulturschaffende aller Sparten (Musik, Theater, Film, Literatur, bildende und angewandte Kunst, neue Medien u.s.w.) sowie Kulturvermittler/innen und Kunstkritiker/innen für das Atelierstipendium in Kairo bewerben.

Das Atelier wird ebenfalls von der Städtekonferenz Kultur (SKK) geführt und steht für den Zeitraum von August 2012 bis Januar 2013 zur Verfügung. Teilnahmeberechtigt sind Kulturschaffende, die in einer der 40 Gemeinden der regionalen Kulturkonferenz Thun (RKK) aufgewachsen und/oder wohnhaft sind.

Das Atelier befindet sich auf der Jakobsinsel im Nil, gegenüber von Alt-Kairo. Dank der Mitgliedschaft erhalten alle paar Jahre Kulturschaffende aus Thun und der Region die Chance, sich für ein Atelierstipendium zu bewerben.

Das Stipendium umfasst einen kostenlosen sechsmonatigen Aufenthalt im Atelier sowie einen monatlichen Beitrag an die Lebenshaltungskosten. Die Kulturkommission beurteilt die Eingaben und bestimmt den Stipendiaten oder die Stipendiatin. Bewerber/innen werden bis Mitte Dezember 2011 über den Entscheid orientiert.

Mit der Anmeldung unter Vermerk "Atelier Kairo" einzureichen sind ein Anmeldeformular, zu finden unter www.thun.ch/kultur, ein Lebenslauf, eine Dokumentation über das bisherige Schaffen, ein Begleitbrief mit Angaben über die Beweggründe bzw. Motivation, und allenfalls Projektideen, die während des Aufenthaltes realisiert werden sollen.

kkt

Kontakt:

Kulturabteilung Stadt Thun, Rathaus, Postfach 145, 3602 Thun

www.thun.ch/kultur

 

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