DREI SCHWEIZER KUNSTMUSEEN ERHALTEN PRIVATE UNTERSTÜTZUNG BEI DER DIGITALISIERUNG IHRER SAMMLUNGEN
23.03.2017 Die Versicherung Helvetia unterstützt das Ernst-Ludwig-Kirchner-Museum Davos sowie die Kunstmuseen Luzern und Bern bei der Digitalisierung ihrer jeweiligen Sammlungen. Damit wird das Schaffen von Ernst Ludwig Kirchner und Meret Oppenheim erhalten, und den Museen bietet sich die Möglichkeit, die Werke in neuen Ausstellungsformaten dem Publikum zu zeigen. Im Anschluss an jedes Digitalisierungsprojekt findet jeweils eine Ausstellung der Digitalisate statt.
Helvetia Versicherungen unterstützt das Kirchner Museum Davos, das Kunstmuseum Luzern sowie das Kunstmuseum Bern bei der Digitalisierung ausgewählter Werke. Mit dem Engagement leistet die Versicherungsgruppe einen Beitrag zum Erhalt und zur Verfügbarkeit von Kunstwerken.
Damit bestehe ein enger Zusammenhang zur Tätigkeit von Helvetia im Bereich Kunstversicherung: «Das ureigene Ziel der Kunstversicherung ist es, Werke für zukünftige Generationen zu bewahren. Mit den Digitalisierungsprojekten erhalten wir nicht nur die Kunstwerke, sondern ermöglichen den Museen darüber hinaus neuartige Ausstellungsformate», erklärt Philipp Gmür, CEO von Helvetia.
Die digitalisierten Kunstwerke können über hochauflösende Touchscreens als detailgetreue Abbildungen in ihrem vollen Umfang betrachtet werden. Kunstwerke werden dadurch greif- und erlebbar, die ästhetische Inszenierung erreicht bisher unbekannte Dimensionen, und Museen eröffnen sich neue Darstellungs- und Ausstellungsmöglichkeiten ihrer Bestände. Einmal vollendet, werden die Digitalisierungsprojekte mit einer Ausstellung abgeschlossen.
Kirchners Skizzenbücher zugänglich machen
Das Kirchner Museum Davos kann dank der Unterstützung von Helvetia über 160 Skizzenbücher digitalisieren, die an die 11'000 Skizzen von Kirchner enthalten. Diese sind von besonderer Bedeutung, liegen doch dort die Anfänge von Kirchners bildnerischer Tätigkeit.
Die Skizzenbücher sind als Papierarbeiten sehr fragil. Deshalb werden sie in Ausstellungen immer nur als unantastbare, aufgeschlagene Doppelseite präsentiert.
«Das Digitalisierungsprojekt ermöglicht nun das digitale Umblättern und Vergrössern über Touchscreens. Darüber hinaus werden die Werke für die Forschung und das kunstinteressierte Publikum zugänglich gemacht und die Institution Museum so zu einem lebendigen Forum des gesellschaftlichen Austauschs weiterentwickelt», erklärt Museumsdirektor Dr. Thorsten Sadowsky.
Das Digitalisierungsprojekt endet mit der Ausstellung «Ich muss zeichnen bis zur Raserei», die vom 25. Mai bis 6. November 2019 im Kirchner Museum Davos zu sehen sein wird.
Videoarbeiten aus den 1960er- und 1970er-Jahren erhalten
Das Kunstmuseum Luzern besitzt zahlreiche Videoarbeiten von Kunstschaffenden der 1960er- und 1970er-Jahre. Die Projektion ihrer Arbeiten ist mit der heutigen Technik kaum mehr vereinbar, hat diese in den letzten Jahrzehnten doch beachtliche Fortschritte gemacht. Stattdessen werden die Videos auf kompatiblen Geräten abgespielt, die ebenfalls nicht mehr den heutigen Standards entsprechen.
Nachdem vor zwei Jahren eine Zustandserfassung dieser Videos gemacht und die nächsten Schritte der Konservierung festgelegt worden sind, steht jetzt die Digitalisierung der Arbeiten an.
«Zusammen mit Helvetia sollen frühere Werke erhalten und die Recherche zur Entstehung und Präsentation betrieben werden, wobei hier die noch lebenden Künstlerinnen und Künstler miteinbezogen werden», erklärt Fanni Fetzer, Direktorin des Kunstmuseums Luzern.
In der projektabschliessenden Ausstellung werden Ausschnitte aus den digitalisierten Videos auf der Website des Kunstmuseums abgespielt.
Zustand von Meret Oppenheims Werken erfassen
Das Kunstmuseum Bern beherbergt 347 Objekte von Meret Oppenheim und verfügt somit über eine Sammlung, die Oppenheims Vielfalt an künstlerischen Techniken widerspiegelt.
Ungewohnte Materialkombinationen sowie eine Bandbreite an Mal-, Zeichen- und Drucktechniken zeichnen ihre Werke aus. Dieser besondere Umgang mit Materialien sowie Oppenheims Herangehensweise machen ihre Werke fragil. Umso grössere Sorgfalt ist bei Ausstellungen geboten und umso wichtiger sind die Erhaltung und Pflege.
«Mit der Unterstützung von Helvetia werden dank avancierter Scan-Technologie Zustandsinformationen der Werke erfasst, wovon wir uns wertvolle Erkenntnisse erhoffen», erläutert Dr. Nina Zimmer, Direktorin des Kunstmuseums Bern.
Durch die hohe Auflösung werden Farbwerte und die Oberflächentextur, etwa Knicke oder Risse im Papier, wahrheitsgetreu und qualitativ hochstehend abgebildet. Diese Scans geben langfristig Auskunft darüber, wie Oppenheims Kunstwerke zum Zeitpunkt der Digitalisierung ausgesehen haben und dienen der Katalogproduktion oder anderen Vermittlungsformen.
Die Ausstellung im Nachgang an den Projektabschluss findet 2020/2021 statt.
Quelle / Kontakt:
https://www.helvetia.com/ch/content/de/ueber-uns/media/medienmitteilungen-inhalt/2017/20170321.html