DORON-PREISE 2017 GEHEN AN DAS HAUS DER RELIGIONEN IN BERN UND AN DIE ASSOCIATION MAISON BLANCHE IN LA CHAUX-DE-FONDS
15.03.2017 Die Schweizerische Stiftung für den Doron-Preis würdigt in Zug am 22. März 2017 zwei Preisträger für ihr gesellschaftliches und kulturelles Engagement. Der Verein Haus der Religionen – Dialog der Kulturen hat mit seiner Plattform einen Ort der Information, des Gesprächs und der Begegnung für verschiedene Religionen und Kulturen geschaffen. Die Association Maison blanche erhält die Auszeichnung für den Erhalt eines Baudenkmals von nationaler Bedeutung, indem sie das erste und völlig eigenständige Bauwerk von Le Corbusier als architektonisches Erbe für die Nachwelt gesichert und zu neuem Leben erweckt hat. Die Doron-Preise sind mit je 100'000 Schweizer Franken dotiert.
Maison blanche La Chaux-de-Fonds, © Eveline Perroud/AMB/F.L.C./ProLitteris
Mit dem Ziel, für in der Schweiz neu vertretene Religionsgemeinschaften würdige Kultusräume zu schaffen und unter diesen sowie mit der ganzen Gesellschaft den Dialog zu fördern, wurde im Jahr 2002 der Verein Haus der Religionen - Dialog der Kulturen gegründet. In der Stadt Bern sollte eine öffentliche Plattform geschaffen werden, die ganz unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen und Religionsgemeinschaften als Ort der Information, des Kennenlernens und des Gedanken- und Erfahrungsaustauschs dient.
Der Verein, bestehend aus Vertretern der Religionsgemeinschaften der Christen, Hindus, Buddhisten, Juden, Muslime, Bahai, Aleviten und Sikhs sowie aus zahlreichen Einzelmitgliedern und Institutionen, durfte von Anfang an auf die Unterstützung der Behörden zählen. Zwischen 2002 und 2014 konnten an verschiedenen Standorten Erfahrungen gesammelt werden. 2012 erfolgte der Spatenstich des heutigen Gebäudes am Europaplatz und Ende 2014 die feierliche Eröffnung.
Mit dem Haus der Religionen ist in Bern ein weltweit einzigartiger Ort des Gesprächs und der Begegnung entstanden. Die gemeinsame Plattform dient nicht nur der Pflege interreligiöser Begegnung, sondern stellt auch die Vielfalt der Kulturen und deren Leistungen dar. Das Haus führt vielbesuchte Kulturveranstaltungen und Bildungsprojekte durch, ferner Förderprogramme für Frauen mit Migrationshintergrund und es wirkt als Podium für die kritische Auseinandersetzung mit Themen, die die Gesellschaft bewegen. Um die Idee des Hauses in weiteren Kreisen zu verankern, organisiert der Verein Feste der Religionen und Kulturen sowie eine Nacht der Religionen, die fester Bestandteil des städtischen Kalenders ist und ein breites Publikum anzieht.
«Das Haus der Religionen ist ein einzigartiges Labor des Zusammenlebens von Menschen unterschiedlicher Herkunft über die Grenzen von Religionen, Sprachen und Kulturen hinaus», begründet der Stiftungsrat die Wahl des Preisträgers. Die Laudatio für den Preisträger hält SRG-Chef Roger de Weck.
Association Maison blanche: Wiederbelebung eines Kulturdenkmals von nationaler Bedeutung
Der Architekt Charles-Edouard Jeanneret, besser bekannt als Le Corbusier, zählt zu den einflussreichsten Architekten des 20. Jahrhunderts. Mit knapp 25 Jahren distanziert er sich vom Jugendstil und entwirft sein erstes selbständig geplantes Werk, die Maison blanche - eine Villa mit Garten in La Chaux-de-Fonds. Die Familie Jeanneret bewohnt die Villa zunächst selbst. Bis zum Ende des 20. Jahrhunderts bewohnen verschiedene Besitzer das Haus.
Als Zeugnis der Reformarchitektur des frühen 20. Jahrhunderts sowie einer wichtigen Etappe der persönlichen Entwicklung von Le Corbusier wird die Maison blanche 1979 in das kantonale Inventar der historischen Denkmäler aufgenommen. Rund fünfzehn Jahre später erklärt die Eidgenossenschaft die Restaurierung der Aussenansicht des Hauses von nationalem Interesse. Im Jahr 2000 wird die Association Maison blanche gegründet. Die Vereinigung setzt sich zum Ziel, aus dem ersten, völlig eigenständigen Bauwerk von Le Corbusier einen Referenzort für die Architektur des frühen 20. Jahrhunderts zu schaffen. Die Villa mit Umschwung wird gekauft. 2004 erfolgt der Beginn der Bauarbeiten für die vollständige Restaurierung der Maison blanche. Ende 2005 feiert das restaurierte Haus seine Eröffnung. Durch die Unterstützung von Stiftungen, privaten Spenden und der öffentlichen Hand konnte ein anspruchsvolles Projekt verwirklicht werden.
Dank des Engagements der Association Maison blanche konnte die jahrelang vernachlässigte Maison blanche als architektonisches Erbe für die Nachwelt gesichert und zu neuem Leben erweckt werden. Heute steht das Frühwerk von Le Corbusier nicht nur Besuchern offen, sondern es finden auch regelmässig Veranstaltungen und Konzerte in seinen inspirierenden Räumen statt.
«Die Vereinigung Maison blanche hat in La-Chaux-de-Fonds ein Kulturerbe von nationaler Bedeutung erhalten und einen Referenzort für die Architektur des frühen 20. Jahrhunderts geschaffen», begründet der Stiftungsrat seinen Entscheid. Die Laudatio für den Preisträger hält Herr Prof. Arthur Rüegg.
Der Doron-Preis: 81 Preisträger in 32 Jahren
Alt Stadtpräsident Christoph Luchsinger, Präsident des Stiftungsrates, erklärt: «Seit 32 Jahren ehrt die Schweizerische Stiftung für den Doron-Preis ausserordentliche Leistungen in den Bereichen Kultur, Gemeinwohl und Wissenschaft. Zu den bis heute 81 Preisträgern zählen Stiftungen, gemeinnützige Organisationen und Einzelpersonen in der Schweiz.» Die Schweizerische Stiftung für den Doron Preis gehört zu den Rich Stiftungen. Die Rich-Stiftungen unterstützten bis heute weltweit rund 4'000 Non-Profit-Projekte mit über 150 Millionen USD.
Dem Stiftungsrat der Schweizerischen Stiftung für den Doron-Preis gehören die folgenden Persönlichkeiten an: a. Stadtpräsident Christoph Luchsinger, Präsident; Avv. Achille Crivelli; Prof. Dr. Jean Guinand; Dr. h.c. Annemarie Huber-Hotz; Dr. phil. David Streiff; Prof. Dr. Ursula Keller.
sdp
Kontakt:
Schweizerische Stiftung für den
Doron-Preis
c/o Liselotte Jaun-Werner
Leitung Sekretariat
6315 Oberägeri
Tel. 079 415 45 41
doron@com-box.com
Farner Consulting AG
Ivan Jäggi
Löwenstrasse 2
8001 Zürich
Tel 044 266 67 29
jaeggi@farner.ch
https://doron-prize.ch/de/news-2/32-jahre-schweizerische-stiftung-fuer-den-doron-preis/