BÜRO DLB - IDEE-REALISATION-KOMMUNIKATION
Daniel Leutenegger, Rathausgasse 18, CH-3011 Bern, www.ch-cultura.ch

BÜRO DLB - IDEE-REALISATION-KOMMUNIKATION
Daniel Leutenegger
Rathausgasse 18
CH-3011 Bern
E-Mail
www.ch-cultura.ch.ch

Bieler Kulturpreis und Ehrung für besondere kulturelle Dienste 2012

Bieler Kulturpreis und Ehrung für besondere kulturelle Dienste 2012

14.09.2012 Der Gemeinderat verleiht den Bieler Kulturpreis 2012 an Noëlle Revaz und die Ehrung für besondere kulturelle Verdienste an Annelise Zwez (Bild).


Foto: zVg

Die Wettbewerbsausschreibung für den Bieler Kulturpreis erfolgte im Juni 2012 in der Presse und auf der Website der Stadt Biel. Bis zum Ablauf der Frist gingen dreizehn Vorschläge für den Kulturpreis und neun für die Ehrung ein. Sie stammten von Privatpersonen, Institutionen und Kommissionen. Die Kulturkommission hielt am 28. August 2012 eine Sitzung ab, um die Vorschläge zur Verleihung des Kulturpreises und der Ehrung 2012 zu besprechen.

Noëlle Revaz

NoelleRevaz

Foto: http://www.culturactif.ch/ecrivains/revaz.htm

Die 1968 in Vernayaz im Wallis geborene Noëlle Revaz absolvierte in Lausanne ein Literaturstudium und unterrichtete anschliessend während mehreren Jahren Latein und Französisch.

Anfang 2010 zog sie nach Biel, wo sie am Literaturinstitut als Mentorin für junge Schriftstellerinnen und Schriftsteller arbeitet. Seit 2001 widmet sie sich dem Schreiben.

In ihrem ersten Roman "Rapport aux bêtes" zeigt sich auf meisterhafte Weise ihre Sprachbeherrschung und ihre Fähigkeit, eine Sprache zu erfinden, eine Nachahmung der gesprochenen Sprache. Alleine über diese Sprache definiert sie die Figuren und ihre - ungeschliffenen, komplexen, intimen, brutalen, faszinierenden oder entfernten - Beziehungen. Dies erfolgt stets aus einem inneren und niemals objektiven Standpunkt heraus. Der extrem originelle Stil erforscht die menschlichen Beziehungen über Stücke ihrer Geschichte: Paul, der Bauer, der seine Tiere mehr liebt als seine Vulva genannte Frau im "Rapport aux bêtes"; eine Liebesbeziehung, die von einem steten Bruch geprägt ist und immer wieder neu aufgenommen wird, zwischen einem Theaterschauspieler und einer Verehrerin in "Efina", dem zweiten Roman; Ataraxie und Handlungsunfähigkeit im Theatermonolog "Quand Mamie". Demnächst wird ein viertes Werk erscheinen.

Die Qualität des Geschriebenen, die Originalität der Sprache und die Kunst, in völliger Empathie mit dem Erzähler insgesamt schwerwiegende Themen zu behandeln, führen dazu, dass die Autorin zu den Grossen der Westschweizer Literatur gezählt werden kann.

Der Verlag Gallimard, der den ersten Roman dieser jungen, unbekannten Schriftstellerin ohne zu zögern herausgegeben hat, hat sich nicht getäuscht. Dasselbe gilt für die Jurys, die ihr zahlreiche Preise verliehen haben.

Am Rande dieser literarischen Tätigkeiten schrieb und schreibt Noëlle Revaz Texte für das Theater. Sie verfasst Texte verschiedener Genres für das Radio und Fernsehen und gehört der Autorengruppe Bern ist überall an.

Annelise Zwez

Die am 07. November 1947 in Biel geborene Annelise Zwez wuchs in Neuhausen auf und erlangte ihre Matura an der Kantonsschule in Schaffhausen. Sie studierte Kunstgeschichte an der Universität in Grenoble/F und ergänzte ihre Studien in England an der Universität Cambridge.

Zu Beginn der Siebzigerjahre schrieb sie als freie Mitarbeiterin auf der Kulturseite des "Aargauer Kuriers". Rasch widmete sie sich als Kunstkritikerin für verschiedene Deutschschweizer Zeitungen ausschliesslich dem Schreiben. 1986 veröffentlichte sie im "Kunstbulletin" ihren ersten wichtigen Text. Diese Zusammenarbeit hält bis heute an. Gleichzeitig war sie für die Kunstzeitschrift "Artis" tätig und verfasste ihre erste Monografie.

Als Mitarbeiterin der Zürcher Galerie Am Rinderberg plante sie Ausstellungen, die zeitgenössischen Schweizer Künstlern gewidmet waren.

In die Bieler Region zurückgekehrt, war Annelise Zwez als Kulturredaktorin für das "Bieler Tagblatt" zuständig. Ihre Texte und Reportagen, die den Ausstellungen sowie den Kunstschaffenden der Region gewidmet waren, fanden unter den Leserinnen und Lesern sowie den Personen, die sich für zeitgenössische Kunst interessieren, ein positives Echo.  Ihre Beiträge galten als Referenz und wurden von gewissen Kulturakteuren ebenso erhofft, wie sie bei manchen gefürchtet waren.

Annelise Zwez, die sehr in das Kulturleben der Region eingebunden war, beteiligte sich an den Arbeiten verschiedener Kommissionen und Stiftungen der Stadt Biel.

Ab 1997 gehört sie als Mitglied und anschliessend als Vizepräsidentin der Kunstkommission an. Von 1999 bis 2004 war sie zudem Mitglied der Kulturpreis-Kommission der Stadt Biel, deren Präsidium sie vor der Auflöung übernahm. Während dieser Zeit gehörte sie der Stiftung Atelier Robert an.

Auf nationaler Ebene ist sie derzeit Präsidentin des Kulturfonds, ehemals Pro Arte- und Gleyre-Stiftung. Sie gehört auch dem Stiftungsrat Sciaredo an. Seit sie nicht mehr als Kulturredaktorin für das "Bieler Tagblatt" tätig ist, führt sie ihre Zusammenarbeit mit verschiedenen Kunstzeitschriften weiter, veröffentlicht Texte für Kataloge und Monografien von Künstlern und beteiligt sich an der Organisation von Ausstellungen. Sie verbreitet ihre Texte auf der Website www.annelisezwez.ch, die auch umfassende biografische Daten liefert.

Verleihung des Kulturpreises und der Ehrung

Die Feier zur Verleihung des Kulturpreises und der Ehrung für besondere kulturelle Verdienste findet am Sonntag, den 09. Dezember 2012 um 11.00 Uhr im grossen Saal des Volkshauses, Aarbergstrasse 112, 2502 Biel statt.

pd

Kontakt:

Eszter Gyarmathy
Kulturdelegierte
T: 032 326 14 05

Zurück zur Übersicht