BERUFSVERBAND ACT: "Teilhabe" quo vadis?
16.02.2017 ACT schreibt heute in einem Statement: "Das Bundesamt für Kultur streicht die Subvention für ACT, den Berufsverband der Freien Theaterschaffenden. Für ACT geht es ab sofort um Alles oder Nichts ... nicht nur um Brot mit Wurst!"
Die Stellungnahme von ACT im Wortlaut:
"
Am 3. Februar 2017 verfügte das Bundesamt für Kultur (BAK) mit Blick auf die Jahre 2017 ff. die Kürzung und Streichung der bisherige Subvention für ACT um 55% (2017) und um 100% (2018).
Die Begründung lautet: ACT erfüllt die in der Verordnung
KUOR definierten Subventionsbedingungen nicht (mehr), als da sind:
gesamtschweizerische Bedeutung mit entsprechenden Strukturen und Vertretungen
aus allen Sprachregionen.
Mit betroffen sind im gleichen Ausmass der italienischsprachige Verband RETE TASI, der Kleintheaterverband (KTV ATP) sowie die beiden Bühnengewerkschaften SBKV und SSRS.
Das BAK moniert eine Gesamtfusion von vier Verbänden zu einem Gesamtverband in der Sparte Theater und wäre bereit - bei Erfüllung dieser Forderung - eine allfällige Subventionierung ab 2018 zu prüfen.
Ins Auge fällt,
dass die Dachorganisation der 29 grössten Theaterhäuser der Schweiz (SBV/UTR)
als einziger Theaterverband neu auf eine 4-jährige, namhafte Subvention durch
das BAK zählen kann.
Der Vorstand nimmt diesen für ACT aber auch die Theaterverbandsszene Schweiz folgenschweren, wenn nicht gar schicksalshaften Entscheid zur Kenntnis und erwägt selbstverständlich rechtliche Schritte.
Die radikal anmutende
Topdown-Verfügung des BAK steht in dieser Ausprägung in einem seltsamen
Kontrast zur landesweiten Propagierung einer gemeinschaftlichen Kulturpolitik
mit 'Teilhabe' aller Kräfte und Protagonisten der Schweiz.
Vor diesem Hintergrund wird die am 25.3.2017 in Aarau geplante Tagung 'Brot mit Wurst - das Freie Theater auf dem Prüfstand' abgesagt.
Im Fokus steht jetzt die am gleichen Tag stattfindende Generalversammlung von ACT. Sie dient der Information, der Selbstvergewisserung über den künftigen kulturpolitischen Stellenwert des Freien Theaters in der Schweiz, es geht um allfällige Koalitionen und Partner sowie die konkreten Perspektiven für die Zukunft.
ACT hat als Berufsverband bisher anerkanntermassen gute Arbeit
geleistet, weist steigende Mitgliederzahlen auf und gilt als
partnerschaftsfähiges Kompetenzzentrum für unterschiedlichste Services und
Belange in der Berufswelt des professionellen Theaters.
So gesehen geht es für ACT ab sofort um Alles oder Nichts ... nicht nur um Brot mit Wurst!
"
Ansprechpartner:
Niggi Ullrich, Präsident, ACT Berufsverband der Freien Theaterschaffenden /
+41 79 508 90 43 / niggi.ullrich@bluewin.ch
http://www.a-c-t.ch/de/second-m/news#!newsfeed=58a5cfee4c61a
---
Nachtrag vom 5.3.2017:
Die Schweizer Theaterszene wird zusammengezwungen
Das Bundesamt für Kultur unter Alain Berset drängt auf eine nationale Kulturpolitik - und scheitert wiederholt.
Andreas Tobler