BÜRO DLB - IDEE-REALISATION-KOMMUNIKATION
Daniel Leutenegger, Rathausgasse 18, CH-3011 Bern, www.ch-cultura.ch

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"1524 - STÜRMISCHE ZEITEN"

"1524 - STÜRMISCHE ZEITEN"

07.05.2024 Vor 500 Jahren kam es im Raum Stein am Rhein, Stammheim und der Kartause Ittingen zu einem Aufstand der Bauern und Bürger. Die Menschen gaben sich mit den religiösen, politischen und sozialen Zuständen nicht mehr zufrieden. Am 
19. Juli 1524 gipfelte dieser Unmut im Brand der Kartause Ittingen.
 Im Projekt "1524 - Stürmische Zeiten" beleuchten AkteurInnen aus drei Kantonen die damaligen Ereignisse aus verschiedenen Perspektiven.


Bild: Karl von Haeberlin, Zwingli predigt in Stein am Rhein. Wandgemälde am Rathaus, 1900 - Foto: © BAK

Was vor 500 Jahren geschah

Von der Stadt Zürich strahlte die Reformation auf das Land aus. Auch in Stammheim und Stein am Rhein war der frische Wind zu spüren. Ermutigt durch einen Beschluss des Zürcher Rats wurden Heiligenbilder, Kreuze und Altäre aus den Kirchen entfernt und teilweise zerstört. Der Landvogt von Frauenfeld betrachtete die Vorkommnisse indessen als inakzeptabel und liess den Pfarrer von Burg bei Stein am Rhein verhaften. Dies bewirkte die Mobilisierung von mehreren tausend Bauern und Bürgern, die am 19. Juli 1524 die Kartause Ittingen in Brand steckten und plünderten. Für diesen ausufernden Tumult wurden kurze Zeit später drei angebliche Anführer von der Tagsatzung in Baden verurteilt und hingerichtet.

In diese Zeit der reformatorischen Bewegung fiel 1525 auch die Aufhebung des Klosters Sankt Georgen in Stein am Rhein, womit das Kloster unter die direkte Herrschaft Zürichs gelangte. Im Unterschied zu den Geschehnissen in Ittingen verlief die Transformation in Sankt Georgen kontrolliert und geordnet.

"1524 - Stürmische Zeiten"

In mehreren Ausstellungen unter dem Titel "1524 - Stürmische Zeiten" werden die historischen Themenfelder in der Kartause Ittingen, im Museum Kloster St.Georgen, in der Oberen Stube in Stein am Rhein und im Museum Stammertal näher beleuchtet. Ein Stationenweg beider Landeskirchen und des Vereins tecum sowie ein Skulpturenweg der Reformierten Kirche Stammheim laden dazu ein, über aktuelle Fragen des Glaubens und Zusammenlebens nachzudenken.

Kartause Ittingen aus der Vogelperspektive - Foto: © Kartause Ittingen

Bild: Kartause Ittingen aus der Vogelperspektive - Foto: © Kartause Ittingen

Kartause Ittingen

Die drei Partner in der Kartause Ittingen, die Stiftung, das tecum und die Museen rufen die 500 Jahre zurückliegenden Geschehnisse gemeinsam in Erinnerung.

Der Ittinger Sturm – Ittinger Museum

Ausstellung bis im Frühjahr 2025

Rund anderthalb Tage dauerte der Ittinger Sturm. Der Überfall einer Truppe von etwa 3'000 Personen auf die Kartause Ittingen mündete in der vollständigen Plünderung und Brandschatzung der Klosteranlage. Die Ausstellung im Ittinger Museum beleuchtet die verschiedenen Aspekte und Etappen dieses Tumultes. Die Ausstellung wird von einem reichhaltigen Rahmenprogramm begleitet. Weitere und laufend aktualisierte Informationen finden sich auf

-> www.kartause.ch / -> www.ittingermuseum.tg.ch

Der Stationenweg – tecum

Der Verein tecum und die katholische und die evangelische Landeskirche Thurgau wollen zum 500. Jahrestag der Ereignisse von damals Gedenkanlässe in den Vordergrund stellen. So ist die Idee zum "Stationenweg" entstanden. An den Orten des Geschehens werden zeitlich befristet Gedenktafeln anbracht. Es sind dies folgende Orte: Kirche Burg/Stein am Rhein, Kirche Stammheim, Kirche Nussbaumen, Kirche Uesslingen, Kartause Ittingen, Thurübergang und Schloss Frauenfeld. Die Gedenktafeln enthalten kurze Informationen über das damalige Geschehen und Fragen, die Kirche und Gesellschaft heute betreffen. Über QR-Codes können vertiefte Informationen abgerufen werden, und Podcasts lassen die Geschehnisse von damals lebendig werden.

-> www.tecum.ch


Die Kartause steht in Flammen! – Stiftung Kartause Ittingen

Referat von Markus Ries, Sonntag, 23. Juni 2024, 11.30 Uhr in der Remise der Kartause Ittingen


Früher als an anderen Orten setzte vor 500 Jahren im Thurgau eine Serie von Ereignissen ein, welche danach zu einem mitteleuropäischen Flächenbrand auswachsen sollte: Die Erhebung der Landleute gegen die Obrigkeiten im Zeitalter der Konfessionskämpfe. Friedrich Engels sah später darin nichts weniger als die «erste frühbürgerliche Revolution». Wer ging nach der gewalttätigen Auseinandersetzung als Sieger vom Platz und wer bezahlte den Preis? Weshalb ist die geplünderte und zerstörte Kartause Ittingen danach nicht einfach untergegangen?

-> www.kartause.ch


Skulpturenweg in Stammheim – Seht, der MENSCH!

Mit einem reichen und vielfältigen Programm erinnert die Reformierte Kirchgemeinde Stammheim an die zentralen Ereignisse ihrer Geschichte. Bis zum 29. September 2024 finden insgesamt sechs Veranstaltungen statt, an denen die Geschehnisse des Jahres 1524 wiederaufleben. Mit kurzen Theaterszenen, vielfältiger Musik und einem informativen Skulpturenweg wird an die Einführung der Reformation im Stammertal erinnert. Um vier Schlüsselereignisse in der Kirchengeschichte von Stammertal geht es auf dem Skulpturenweg. Die von Künstler Mike Albrow entworfenen Figuren "Not", "Tat", "Wut" und "Mut" greifen die Frage nach dem Wesen des Menschen auf und laden zur Diskussion ein. Die erste Station befindet sich direkt bei der Kirche, dann geht es zur Galluskapelle, nach Sankt Anna bis hin zur Antoniuskapelle. Auch einen besonderen Wein wird es zum 500. Gedenktag geben. Das Weingut Glesti hat den Jubiläumswein "1524 – Stürmische Zeiten" gekeltert.

-> www.kirche-stammheim.ch

Museum Stammertal - Erinnern: Geschichte und Geschichten

Ausstellung vom 29. Juni bis 31. Oktober 2024

Erinnerungen sind der Schlüssel zu unserer Identität und prägen unser Verständnis von Vergangenheit und Gegenwart. Ausgehend vom Ittinger Sturm beschäftigt sich das Museum Stammertal mit dem Thema "Erinnern" und fragt: Was erinnert uns an die turbulenten Ereignisse aus dem Jahr 1524? Welche Bedeutung messen wir ihnen heute bei? Und ganz generell: wie erinnern wir uns – als Gesellschaft und ganz persönlich – an Vergangenes?
Die Sonderausstellung beginnt mit Erläuterungen über die Familie Wirth und den Ittinger Sturm. Stammheim als Wohnsitz der Familie Wirth spielte damals eine wichtige Rolle, und die Erinnerung daran ist bis jetzt kollektiv wach. Auch das Wohnhaus der Familie Wirth steht heute noch. Anhand eines Stammbaums wird aufgezeigt, dass die Linie der Familie bis in die heutige Zeit reicht.

-> www.museumstammertal.ch

Reformierte Kirche Stammheim - Foto: https://www.1524.ch/

Bild: Reformierte Kirche Stammheim - Foto: https://www.1524.ch/

Museum Kloster Sankt Georgen Stein am Rhein

Ausstellung bis am 27. Oktober 2024 und vom 1. April bis am 26. Oktober 2025

Das Museum Kloster Sankt Georgen widmet sich in der Saison 2024 und 2025 mit der Ausstellung "1524 - Stürmische Zeiten. Kloster Sankt Georgen im Strudel der Reformation" im Amtmannssaal sowie in einer Reihe von begleitenden Veranstaltungen und Vermittlungsangeboten diesen Ereignissen. Beleuchtet werden ihr sozialer und religiöser Kontext ebenso wie die Auswirkung der Klosteraufhebung auf die Bewohnerinnen und Bewohner der Stadt Stein am Rhein.


-> www.klostersanktgeorgen.ch

Kulturhaus Obere Stube - Aus Überzeugung

Ausstellung vom 29. Juni bis 31. Oktober 2024

Zwei zeitgenössische künstlerische Positionen laden ein, über das Verhältnis von Bild, Natur und Frömmigkeit nachzudenken. Der belgische Konzeptkünstler Kris Martin bespielt die Themen mit leisem Humor. Bereits seit dem 4. Mai ist seine Installation im Park neben der Espibadi zu sehen. Der erste "Altar" aus dem Jahr 2014 hat seinen ständigen Platz am Strand von Ostende. Mittlerweile gibt es fünf weitere Ausführungen dieses Kunstwerks, die bereits in New York, London, Miami, Düsseldorf, Rom und Bremen aufgestellt wurden. Und nun auch in Stein am Rhein.

Im Kulturhaus Obere Stube ergründet der finnische Künstler Ola Kolehmainen die Atmosphäre des Sakralen. Die Ausstellung befasst sich mit dem Spannungsfeld konträrer Überzeugungen. Die Reformation bringt einen fundamentalen Medienwechsel mit sich: Die Abkehr vom göttlichen Bild und die Hinwendung zum Wort als dem wesentlichen Medium zur Vermittlung der Heilsbotschaft. Die Akteure der Reformationszeit waren jeweils von der Überzeugung getragen, die rechte Form des Glaubens zu vertreten. In der Auseinandersetzung, die mitunter gewaltsam ausgetragen wurde, spielte auch der Umgang mit Bildern und die Gestaltung des Kirchenraumes eine wichtige Rolle.

-> www.kulturhaus-oberestube.ch

Ein kantonsübergreifendes Projekt

Schon früh im Jahr 2023 trafen sich die Akteure zu gemeinsamen Projektbesprechungen. Schnell war klar, dass man gemeinsam über die Kantonsgrenzen hinweg diesem bedeutenden geschichtlichen Ereignis Rechnung tragen möchte. So wurde innerhalb von kurzer Zeit das Projekt aufgegleist und speditiv an den Inhalten für den gemeinsamen Flyer, die Webseite und die Sozialen Medien gearbeitet. Jeder Partner, jede Partnerin gleiste das eigene Projekt auf, so dass eine grosse Fülle an verschiedenen Angeboten für interessierte Besucher und Besucherinnen entstanden ist.

cp

Kontakt.

https://www.1524.ch/

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© Kris Martin, Altar, 2014, Courtesy of the artist and Guy Pieters Gallery

Bild: Die temporäre Kunstinstallation mit dem Titel "Altar" des belgischen Konzeptkünstlers Kris Martin macht zum Reformationsjahr 2024 in Stein am Rhein Station. Symbolträchtig bildet Martin die Umrisse des berühmten Genter Altars der Gebrüder van Eyck in Originaldimensionen nach. Die Abwesenheit der religiösen Bilder und der gewährte Durchblick auf Stadt und Landschaft laden dazu ein, über das Verhältnis von Bild, Natur und Religion nachzudenken. - Bildrechte: © Kris Martin, Altar, 2014, Courtesy of the artist and Guy Pieters Gallery

 

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