DER DEUTSCHE KULTURPUBLIZIST UND HISTORIKER JOHANNES WILLMS IST GESTORBEN
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12.07.2022 Der am 25. Mai 1948 in Würzburg geborene deutsche Kulturpublizist und Historiker Johannes Willms ist am 11. oder 12. Juli 2022 in München gestorben. Nach dem Studium von Geschichte, Politikwissenschaften, Kunstgeschichte und Archäologie arbeitete Willms zuerst für den Hessischen Rundfunk, seit 1978 für das ZDF, wo er von 1988 bis 1992 Redaktionsleiter des Magazins "aspekte" war und die Fernsehsendung "Das Literarische Quartett" mit Marcel Reich-Ranicki konzipierte. Anschliessend war Willms von 1993 bis 2000 Feuilletonchef der "Süddeutschen Zeitung", bis er als deren Frankreich-Korrespondent nach Paris ging. 2009 erhielt er den Prix de l’Académie de Berlin. (*) Willms trat neben seiner journalistischen Arbeit mit zahlreichen historischen Publikationen hervor.
Bild: Johannes Willms im Jahr 1991 - damals Leiter des ZDF-Kulturmagazins "aspekte" (Archivbild). Quelle: ZDF/Barbara Oloffs, https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/johannes-willms-gestorben-100.html
Ein Diener, ein König
Erfinder des "Literarischen Quartetts", Feuilletonchef der SZ und Kenner Frankreichs: Zum Tode von Johannes Willms.
Alexander Gorkow und Nils Minkmar
https://www.sueddeutsche.de/kultur/johannes-willms-nachruf-tot-1.5619793?reduced=true
"Als Historiker und als Journalist hochgeschätzt perfektionierte Johannes Willms die Kunst, ein großes Publikum engagiert, differenziert und kritisch zu informieren, dabei äußerst unterhaltsam zu sein, und trotz aller Deutlichkeit stets verbindlich zu bleiben."
Anne Reidt, ZDF-Kulturchefin
https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/johannes-willms-gestorben-100.html
Langweilig durfte es nie werden
– darin war Johannes Willms eines Sinnes mit dem "Primgeiger" des von ihm erfundenen "Literarischen Quartetts", Marcel Reich-Ranicki. Ende der 1980er-Jahre konzipierte Willms als Redaktionsleiter des ZDF-Kulturmagazins "aspekte" dieses neue Fernseh-Literatur-Format, das legendär werden sollte: 75 Minuten lebhafte Diskussion statt einschläfernde Kultur-Beiträge.
Knut Cordsen
Stil als universale Kategorie
Ja, man konnte von Johannes Willms gut lernen, wie man lebt – und seine überdeutlich sichtbare Kompetenz in diesen Fragen, seine Weigerung, jemals Ernst und Schwere seinen Habitus bestimmen zu lassen, lenkte Freunde und Gegner zu häufig davon ab, wie ernst es ihm nicht nur mit dem Vergnügen war. Und wie viel Fleiß und Frühaufstehertum dazu gehörten, konsequent an jener Sache zu arbeiten, die Freunde und Gegner dann, wenn sie gelang, das Champagnerfeuilleton nannten.
Claudius Seidl
Ein charmanter Stratege
Seine elegante Erscheinung war derart einschüchternd, dass es beinahe verblüffte, wie wenig auftrumpfend Johannes Willms im Gespräch unter Kollegen war. Dabei war er sich der Bedeutung des Performativen zweifellos bewusst, dessen Techniken es zur Durchsetzung von Ideen gerade auch in so einer profanen Umgebung wie einer Redaktionskonferenz bedarf.
Harry Nutt
Videos:
"Das Literarische Quartett" - erste Sendung!
https://www.youtube.com/watch?v=z5qtJi01MBQ&t=18s
nachtstudio |2012| Wie viel Kultur braucht der Mensch heute? (Letzte Sendung!)
https://www.youtube.com/watch?v=6uMQd8AvQT4
Johannes Willms - aspekte-Leiter '88-'92 - erinnert sich an Zeitenwenden bei "aspekte"
https://www.youtube.com/watch?v=l3OvuUMYcvI
Waterloo - Johannes Willms
https://www.youtube.com/watch?v=evIpKD9JYeA&t=5s
Was kann uns Napoleon 200 Jahre nach seinem Tod noch bedeuten?
https://www.youtube.com/watch?v=FIdBfJ0CiW4&t=87s
Mehr:
https://portal.dnb.de/opac.htm?method=simpleSearch&query=104381841
https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/person/gnd/104381841
https://www.perlentaucher.de/autor/johannes-willms.html
(*) https://de.wikipedia.org/wiki/Johannes_Willms
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