Aus comedia und Gewerkschaft Kommunikation wird syndicom
04.12.2010 Die Mediengewerkschaft comedia und die Gewerkschaft Kommunikation (Geko) haben gestern Freitag der Fusion zur Gewerkschaft Medien und Kommunikation syndicom zugestimmt. Syndicom zählt 47'000 Mitglieder und wird eine der drei grössten unter dem Dach des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes.
Die Delegierten beider Gewerkschaften stimmten gestern Freitag in Bern mit grossem Mehr der Fusion zu. Bei der Geko sagten 142 Delegierte Ja, 4 stimmten Nein und 3 enthielten sich der Stimme. Bei den comedia-Delegierten stimmten 84 Ja und 4 Nein.
Präsidiert wird syndicom in den kommenden drei Jahren von der bisherigen comedia-Kopräsidentin Danièle Lenzin und von Geko-Präsident Alain Carrupt. Operativ wird die neue Gewerkschaft am 1. Januar 2011.
Aus der Webseite von Comedia:
"Ein langer Prozess kommt zum Abschluss, der die Gewerkschaftslandschaft Schweiz verändert: Gestern Freitag, 3. Dezember, haben 500 Delegierte der Gewerkschaften Kommunikation und comedia am Fusionskongress im Stade de Suisse in Bern die Gewerkschaft Medien und Kommunikation syndicom gegründet.
syndicom wird mit rund 47'000 Mitgliedern eine der drei grössten Gewerkschaften im Schweizerischen Gewerkschaftsbund, SGB. Aber der Rang ist unwichtig:
Was zählt ist: mehr gewerkschaftliche und politische Schlagkraft. Mehr Gewicht in der öffentlichen Debatte und der Sozialpartnerschaft. Mehr Nähe zu den Mitgliedern. Und die Organisation von mehr Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, aufgeteilt in die Sektoren Logistik (Branchen: Post, KEP, Mail, Verkehr/Infrastruktur), Telecom (Branchen: Telecom, IT, Call Center, Telekommunikationsgewerbe) und Medien (Branchen: Grafische Industrie und Verpackungsdruck, Buch und Medienhandel, Presse und elektronische Medien, visuelle Kommunikation).
syndicom ist mehr als die
beiden Gründergewerkschaften zusammen: Die neue Gewerkschaft verfügt auch über
eine erneuerte, effizientere Milizstruktur und eine besser für den Wandel der
Branchen gewappnete Profistruktur - dank mehr Präsenz in der Fläche. Denn
syndicom ist ab 1. Januar in nicht weniger als 17 Regionalsekretariaten präsent
(bisher waren es 9 bei der Gewerkschaft Kommunikation und 5 bei comedia).
Kopräsidium Alain Carrupt
und Danièle Lenzin
Als weiteren wichtigen Entscheid haben die Delegierten für die neue Gewerkschaft ein Kopräsidium bestimmt: Es besteht in den nächsten drei Jahren aus Alain Carrupt, bisher Zentralpräsident Gewerkschaft Kommunikation, und Danièle Lenzin, vormals Kopräsidentin comedia, die glanzvoll gewählt worden sind.
Visuelle Identität -
konsequent modern
Anschliessend wurde den Delegierten der Auftritt von syndicom präsentiert. Die Kreation der visuellen Identität wurde im Wettbewerbsverfahren an das Studio KO aus Yverdon-les-Bains vergeben.
Der visuelle Auftritt sticht mit seiner Originalität aus der Gewerkschaftslandschaft heraus und besteht aus einer vielseitig verwendbaren Palette von Piktogrammen zur Darstellung der Branchen, Werte und Aktionen der neuen Gewerkschaft: Schwarz steht für die Aktion, Blau für unsere Werte und Gelbgrün für die Vielfalt der Branchen.
Am Ende des ersten Kongresstags begrüsste Philip Jennings, Generalsekretär von UNI Global Union, die neue Gewerkschaft: 'Im Namen unserer 20 Millionen Mitglieder in 150 Ländern und 900 Gewerkschaften wünsche ich syndicom viel Erfolg. Wir wollen uns gegenseitig versprechen, die Arbeitswelt zu verändern. Es braucht neue Spielregeln, in der Schweiz und auf der ganzen Welt! Diesen Kampf kämpfen wir gemeinsam!'."
Quelle: http://www.comedia.ch/de/aktuell/fusionsdebatte.html
Aus der Webseite der neuen Gewerkschaft:
„
Zusammen in die Zukunft
Wir freuen uns auf den Zusammenschluss der Gewerkschaft Kommunikation mit der Mediengewerkschaft comedia per 1. Januar 2011. Dass über 90% der Delegierten beider Gewerkschaften überzeugt sind, dass die Bündelung unserer Kräfte viel mehr Vor- als Nachteile mit sich bringt und dass unser politisches Gewicht durch das Zusammengehen entscheidend wachsen wird, war an den Kongressen Ende 2009 ein deutliches Signal: Wir wollen zusammenstehen.
Das ist in der verschmelzenden Kommunikations- und
Medienbranche von zentraler Bedeutung, wenn wir dem neoliberalen Profitdenken
Grenzen setzen wollen.
Die Beschäftigten von Kommunikation und Medien - von den Kreativen über die
Produktion bis zu Logistik und Vertrieb - sind voneinander abhängige Teile
einer verschmelzenden Wertschöpfungs- und Produktionskette: Ohne IT-Fachleute
gäbe es keine Internet-Recherche, ohne ZeitungsverträgerInnen und
BriefträgerInnen keine LeserInnen für die Worte der JournalistIn - es sei
denn digital, wo wieder andere unserer KollegInnen die Verteilung sichern. Mit der neuen Gewerkschaft verbessern wir die Ausgangslage für den notwendigen gewerkschaftlichen Druck, damit die Verschmelzung unserer Branchen nicht nur der Profitmaximierung der beteiligten Unternehmen zugute kommt, sondern jenen, die mit ihrer Arbeit diese Gewinne erwirtschaften: Produktivitätsfortschritte und Technologiegewinne müssen auf Alle verteilt werden. Zuerst geht es nun aber darum, das Projekt 'Neue Gewerkschaft' für den Start Anfang 2011 vorzubereiten. Auf dieser Website informieren wir fortlaufend über den Stand der Dinge. Ihr findet hier vom zeitlichen Überblick über die Strukturpläne bis zu den Mitgliedern und Ergebnissen der Arbeitsgruppen alles, was bisher erarbeitet wurde. Und laufend kommen neue Informationen dazu, es lohnt sich also, regelmässig hier vorbeizuschauen. Wir freuen uns - auf eine gemeinsame Zukunft!
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Kontakt:
http://www.neuegewerkschaft.ch/index.php?lang=de