NEUES ZUM ST.GALLER GLOBUS – REPLIK IN DER STIFTSBIBLIOTHEK IST JETZT VOLLSTÄNDIG
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31.10.2019 Am heutigen Donnerstag, 31. Oktober 2019, berichtet Jost Schmid-Lanter in St.Gallen über "Neues zum St.Galler Globus". Er konnte die Herkunft und den Weg des Globus in den letzten Jahren weitgehend rekonstruieren. Aufgrund des wiederentdeckten Verkaufsprospekts zum St.Galler Globus wurde zudem die Replik in der Stiftsbibliothek mit einer Kurbel und einem Zeiger vervollständigt.
Bild: Originalgetreu ergänzte Replik des St.Galler Globus in der Stiftsbibliothek; Bildquelle: Stiftsbibliothek St. Gallen, https://www.stiftsbezirk.ch/de/stiftsbibliothek/medien/
Grosses öffentliches Interesse
Als Symbol des Kulturgüterstreits St.Gallen-Zürich erlangte der Globus nationale Berühmtheit. Auch die Entdeckung des originalen Verkaufsprospekts vor wenigen Jahren fand ein breites Interesse. Der Geograph und Historiker Jost Schmid-Lanter, Leiter der Kartensammlung der Zentralbibliothek Zürich, konnte die Geschichte des Globus in seiner Dissertation weitgehend rekonstruieren. Mit deren Publikation hat die gemeinsame Erforschung des St.Galler Globus, zu der sich die Zentralbibliothek Zürich, das Landesmuseum und die Stiftsbibliothek verpflichtet haben, einen wichtigen Meilenstein erreicht.
Urheber
Der Globus wurde vom Kosmograph und Bibliothekar Tilemann Stella (1525-1589) im Auftrag des Mecklenburger Herzogs Johann Albrecht I. (reg. 1547-1576) konzipiert. Als Urheber hatte er sich in einem kleinen Porträtmedaillon höchstwahrscheinlich selbst verewigt.
Entstehung
Ein spezialisiertes Handwerkerteam baute den Globus - wohl vor Ort in Schwerin - in etwa zwei Jahren und stellte ihn 1576 weitestgehend fertig. Um 1590 liess Herzog Johann VII. (reg. 1576- 1592) drei Pergamentmedaillons mit Porträts am Globuskorb anbringen und eignete sich so das repräsentative Objekt selbst an.
Weg nach St.Gallen
Nach dem Tod von Herzog Johann VII. (1592) wurden grosse Teile des herzoglichen Haushalts zwecks Schuldentilgung veräussert. Dank der Vermittlung durch den Konstanzer Apotheker Lucas Stöckli gelangte der Globus 1595 in den Besitz von Fürstabt Bernhard (II.) Müller (1557-1630), der sich den Globus durch einzelne Übermalungen wiederum bildsprachlich selbst zueignete und die offensichtlichsten Spuren der protestantischen Herkunft vertuschte.
Aufgrund der genauen Darstellung auf dem wiedergefundenen Verkaufsprospekt konnten für die Replik in der Stiftsbibliothek zudem die Kurbel und der Zeiger rekonstruiert werden. Beides ging im Lauf der wechselvollen Geschichte verloren.
Buchvorstellung
Der Vortrag mit Buchvorstellung findet am heutigen Donnerstag, 31. Oktober, 18 Uhr, im Musiksaal im Dekanatsflügel, Stiftsbezirk St.Gallen statt. Dabei kann der Band zum Vorzugspreis gekauft werden.
cp
Mehr:
Kontakt:
https://www.stiftsbezirk.ch/de/stiftsbibliothek/
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