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"Zieht sich der Schweizer Film vom internationalen Parkett ins nationale Réduit zurück?"

"Zieht sich der Schweizer Film vom internationalen Parkett ins nationale Réduit zurück?"

30.06.2011 SWISS FILMS, die Promotionsagentur für Schweizer Filme, zieht eine erfolgreiche Bilanz des Jahres 2010: Sie hat die ausserordentlich hohe Präsenz von Schweizer Filmen an internationalen Festivals erwirkt – allein an den wichtigen Festivals liefen 64 Schweizer Filme. 18 Kinostarts im Ausland wurden unterstützt. 15 Spiel- und 14 Dokumentarfilme wurden in ausländische Territorien verkauft. Mit neun Hommagen und sieben Werkschauen stellte SWISS FILMS das Schweizer Filmschaffen nachhaltig in einen weltweiten Kontext. Schwerpunktländer für Filmprogramme waren China, Argentinien und Chile. Politische Signale trüben allerdings das rundum erfreuliche Ergebnis.


Bild: Séverine Cornamusaz, Georges Gachot und Micha Schiwow in Cannes - Foto: zVg

SWISS FILMS dokumentiert seit 1998 alle unabhängig produzierten Schweizer Filme und Koproduktionen, die eine öffentliche Vorführung hatten. Auf der Website sind 3'300 Filme zu finden, samt ihrer Festivalkarrieren und Auszeichnungen. Der kombinierten Filmpromotion von SWISS FILMS gelingt es in engem Zusammenspiel mit der Filmbranche zunehmend, Filmen die Tür zu einer internationalen Wahrnehmung und Verbreitung zu öffnen. Politische Signale lassen die Präsidentin des Stiftungsrats, Josefa Haas, allerdings fragen: «Zieht sich der Schweizer Film vom internationalen Parkett ins nationale Réduit zurück?»

Vertriebsförderung

«20 lange Spiel-, 40 mittellange oder lange Dokumentar- und 50 Kurzfilme, das sind die Schweizer Filme, mit welchen die Promotionsagentur arbeitet. An über 1'000 Festivals vermittelt SWISS FILMS regelmässig neue Filme, für rund 60 davon gewährt SWISS FILMS Beiträge bei einer Teilnahme. Dazu kommen rund 20 Weltvertriebe und 60 ausländische Verleiher, die SWISS FILMS für den Vertrieb der langen Filme im Blickwinkel hat», bilanziert Direktor Micha Schiwow die Vertriebsförderung des Jahres 2010, die in die Oscar-Kampagne für «La petite chambre» von Stéphanie Chuat und Véronique Reymond gipfelte.

Filmprogramme

Hommagen wurden im letzten Jahr zuteil: Daniel Schmid in Berlin, Peter Liechti in Rom, Buenos Aires und La Rochelle, Alain Tanner in Bobigny/Paris, New York und Skopje, Georges Schwizgebel in Zagreb sowie Peter Mettler in Florenz. Mit Werkschauen wurden Frédéric Mermoud in Annonay, Vadim Jendreyko und Christian Frei in Peking, Lionel Baier in Santiago de Chile, Peter Volkart, Anka Schmid und Hannes Schüpbach in Nanjing geehrt. «Wir zielen auf die Anerkennung eines Werks in seiner zeitlichen und künstlerischen Dimension», erläutert Sabina Brocal, Leitung Events & Filmprogramme. Mit Retrospektiven, thematischen Programmen und Workshops schafft SWISS FILMS Bezüge innerhalb des Schweizer Filmschaffens und stellt es in einen europa- und weltweiten Kontext. Die Stiftung legt damit einen Grundstein für die internationale Anerkennung der Filmschaffenden.

Kombinierte Filmpromotion

Die Kombination von Vertriebsförderung, Filmprogrammen, öffentlichkeitswirksamen Inlandevents - Schweizer Filmpreis Quartz, Kurzfilmnacht-Tour, Filmreihe Appellations Suisse in Locarno - und glaubwürdiger Kommunikation erhöht die Wirksamkeit der einzelnen Aktivitäten und Dienstleistungen von SWISS FILMS.

Neue Filmförderkonzepte 2012 - 2015

Die neuen Filmförderkonzepte 2012 - 2015 des Bundesamts für Kultur (BAK), die zur Zeit ausgearbeitet werden und auch SWISS FILMS betreffen, stellen die Weichen für die künftige Promotionsarbeit.

Konkrete Entscheide mit Auswirkung auf die internationale Sichtbarkeit Schweizer Filme sind bereits 2011 getroffen:

  • Der Exportförderungsfonds, der seit 2007 den internationalen Verleih von Schweizer Filmen unterstützt, wird vom BAK 2011 nicht mehr alimentiert und läuft im Juli aus. Eine von SWISS FILMS erstellte Wirkungsanalyse über die ersten vier Jahre des Programms zeigt deutlich auf, dass dieses Förderinstrument wesentlich dazu beiträgt, den Vertrieb von Schweizer Filmen im Ausland anzukurbeln.
  • Kurzfristig hat das BAK die Schweizer Beteiligung am europäischen Portal der Filmindustrie cineuropa.org gestrichen. Das Bundesamt für Kultur und SWISS FILMS sind die Schweizer Partner des Internetportals, welches in vier Sprachen News, Hintergrundberichte und Datenbanken zur europäischen Filmindustrie veröffentlicht. Insgesamt 60 Mitteilungen aus der Schweiz hat Cineuropa 2010 auf seiner News-Seite publiziert.

Mit diesen beiden Sparmassnahmen fehlen bereits im laufenden Jahr wichtige Bausteine für eine effiziente und effektive Filmpromotion, die Schweizer Filme im internationalen Kontext - und insbesondere im europäischen Raum - vernetzt. Solche Sparmassnahmen verringern die über Jahre hinweg aufgebaute internationale Ausstrahlung und die notwendige Vernetzung des Schweizer Filmschaffens.

swf

Kontakt:

http://www.swissfilms.ch/

 

 

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