Jacqueline Veuve ist gestorben
19.04.2013 Die 1930 in Payerne geborene Schweizer Dokumentarfilmerin und Ethnologin Jacqueline Veuve (Bild) ist heute gestorben. Im März dieses Jahres wurde sie im Rahmen des Schweizer Filmpreises 2013 mit dem Ehrenpreis für ihr Schaffen gewürdigt.
Foto oben: http://www.jacquelineveuve.ch/lg_de/index.html
Foto unten: © Neptune Ravar Ingwersen, http://www.jacquelineveuve.ch/
"Ich glaube, es gehört zu meiner Rolle, ein kleines Stück des Gedächtnisses unseres Landes zu sein". Das sagte Jacqueline Veuve, die Westschweizer Dokumentarfilmerin, einmal über sich. Jetzt ist sie nach langer Krankheit gestorben. Sie hinterlässt ein Werk von über 60 Filmen.
http://www.srf.ch/kultur/film-serien/die-grande-dame-des-schweizer-dokumentarfilms-ist-tot
La cinéaste était une "chroniqueuse du quotidien", l'homme et son travail, les artisans et la vie à la campagne étant des thèmes récurrents dans sa filmographie.
Les films "Jour de marché" (2002), "Chronique vigneronne" (1999), ou encore "Chronique paysanne en Gruyère" (1990) en sont de bons exemples.
En plus de ses nombreux documentaires, Jacqueline Veuve a aussi réalisé deux fictions "exemplaires", "Parti sans laisser d'adresse" (1982), présenté à Cannes et primé plusieurs fois, et "L'Évanouie" (1994).
Jacqueline Veuve a réalisé une soixantaine de films au total.
http://www.rts.ch/info/culture/4834741-la-realisatrice-romande-jacqueline-veuve-est-decedee.html
Später Durchbruch
1972 erhielt Veuve in Cannes den Prix Cinéma et Jeunesse für "Les Lettres de Stalingrad". Doch erst mit ihrem ersten abendfüllenden Dokumentarfilm, "La Mort du grand-père ou Le Sommeil du juste" - damals hatte sie bereits über 20 Filme gedreht -, gelang ihr 1978 der Durchbruch. Das Werk wurde am Filmfestival Locarno gezeigt und sorgte dafür, dass Veuve und ihre vier Jahre zuvor gegründete Filmproduktionsgesellschaft Aquarius Films in Lausanne regelmässig Auftragswerke und freie Arbeiten realisieren konnten. ("sda")
Viele der über 60 Filme sind Zeugnisse Schweizerischer Alltagsgeschichte. Jacqueline Veuve verstarb 83jährig, nach langer Krankheit.
Brigitte Häring im heutigen Echo der Zeit von Radio SRF 1:
Audio "Schweizer Filmemacherin Jacqueline Veuve ist tot" in externem Player öffnen.
Sie hatte nichts (oder nicht viel) dagegen, für eine Nostalgikerin gehalten zu werden. Es widersprach nicht ihrem Realismusbegriff. Denn Nostalgie bedeutete ihr nicht ein kitschiges Herumbasteln mit dem dürren Holz der Vergangenheit, sondern der geschichtsbewusste Umgang mit der Erinnerung: mit dem, was Menschen einmal gekonnt haben in einer selbstverständlichen Harmonie von Nützlichkeit und Schönheit; mit dem auch, was Menschen einander angetan haben im Bösen, im Guten und in der Grauzone der Gleichgültigkeit. Und da war bei ihr dieser Hang zu den entschwindenden Dingen, zu dem, was im Jetzt vom Einst geblieben ist; und warum hätte sie diese Nostalgie leugnen sollen?
Christoph Schneider
http://www.derbund.ch/kultur/kino/Je-quitte-la-scene/story/16401075
Auf dieser Webseite u.a. erschienen:
Mehr:
http://www.jacquelineveuve.ch/lg_de/index.html
http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D42629.php
http://de.wikipedia.org/wiki/Jacqueline_Veuve
http://www.schweizerfilmpreis.ch/de/medien/medienmitteilungen/jacqueline-veuve/
Foto: http://www.schweizerfilmpreis.ch/de/medien/medienmitteilungen/jacqueline-veuve/
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Nachträge vom 20.04.2013:
Bestechende Ehrlichkeit
Nachruf auf Jacqueline Veuve
Von Alex Bänninger
Sie hinterlässt ein unverwechselbares und bleibendes Werk.
http://www.journal21.ch/bestechende-ehrlichkeit
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Der Schweizer Dokumentarfilm hat seine Doyenne verloren
Christoph Egger
http://www.nzz.ch/aktuell/panorama/filmemacherin-jacqueline-veuve-gestorben-1.18068054
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Nachtrag vom 25.04.2013:
«Ein kleines Rädchen im Erinnerungswerk»
Die Dokumentarfilmerin Jacqueline Veuve ist mit 83 Jahren verstorben. Frédéric Maire, Leiter der Cinémathèque Suisse, erinnert sich an eine begnadete Zuhörerin und geduldige Beobachterin.
http://www.woz.ch/1317/jacqueline-veuve/ein-kleines-raedchen-im-erinnerungswerk