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"Of Birds and Wires": Shift präsentiert Stimmen unter Strom

"Of Birds and Wires": Shift präsentiert Stimmen unter Strom

27.10.2011 Fünfte Ausgabe des Festivals der elektronischen Künste Shift, vom 27. bis am 30. Oktober 2011 auf dem Dreispitzareal in Basel/Münchenstein


Bild: zVg

Der britische Musik-Querdenker Tim Exile setzt bei seinen faszinierenden Live Acts jedermanns Stimme als Instrument ein, bei Nite Jewel aus LA verschmilzt der Soundteppich der vierköpfigen Band mit der Stimme von Ramona Gonzales zum traumwandlerischen Klangtrip, die kanadische Künstlerin Alexis O'Hara verführt das Publikum in einem Iglu aus hundert Lautsprechern zu Experimenten mit der eigenen Stimme und Jürg Lehni lässt zwei Computer mittels Spracherkennungs- und Sprach-Software einen Dialog voller Missverständnisse führen: Die fünfte Ausgabe des Festivals Shift rückt vom 27. bis 30. Oktober 2011 auf dem Dreispitzareal in Basel/Münchenstein mit Konzerten, Ausstellungen, Performances, einem Film- und Videoprogramm, Workshops sowie einem wissenschaftlichen Diskurs Experimente mit Stimmen unter Strom ins Zentrum.

2011 ist für Shift in mehrfacher Hinsicht ein besonderer Jahrgang: Am letzten Oktoberwochenende feiert das Festival der elektronischen Künste mit seiner fünften Ausgabe ein kleines Jubiläum, gleichzeitig ist es das erste mal, dass Shift unter dem neuen strukturellen Dach des Hauses für elektronische Künste Basel (HeK) stattfindet.

Neben dem dreitägigen Konzertprogramm, der Ausstellung in der Dreispitzhalle und dem Ausstellungsraum des HeK sowie dem Performance-, Film- und Videoprogramm im benachbarten Schaulager bietet das Festival unter dem Titel Shift in Progress Studierenden von Kunsthochschulen erneut die Möglichkeit, mit einer Arbeit zum Festivalthema präsent zu sein.

Neu mit von der Partie sind das Netzwerk Swiss Electronic Music und das Genfer Partnerfestival Electron, die beide ein ergänzendes Konzertprogramm zum Festivalthema präsentieren.

Mit einer eigenen, von V2 Rotterdam kuratierten und produzierten Ausstellung an der Shift-Ausgabe 2011 präsent ist überdies die zehnte internationale Konferenz zu Mixed und Augmented Reality, kurz ISMAR, die dieses Jahr in Basel stattfinden wird.

Das Festivalthema "Of Birds and Wires. Stimmen unter Strom" bezieht sich auf die Veränderung in der Wahrnehmung der menschlichen Stimme, wenn diese mit technischen Mitteln verstärkt, über Radio verbreitet, aufgezeichnet, manipuliert oder gar simuliert wird. Dieses Thema oder Prinzip ist nicht nur in der elektronischen Musik, sondern auch in der Medienkunst, im Performancebereich und natürlich auch bei Film und Video sehr präsent.

Im Konzertprogramm steht entsprechend das experimentierlustige Spiel mit der Stimme oder mit Gesang im Zentrum. Zum Beispiel bei Tim Exile (GB), dessen selbstentwickelte Software Gesangsfragmente live in Synthesizerklänge und -beats umwandelt. Exile hat u.a. mit seinen Online-Jamsessions auf http://www.timexile.tv auf sich aufmerksam gemacht, die Fachwelt feiert ihn als "grosse Nummer" bei Live-Auftritten (De/Bug).

Im Zentrum von Nite Jewel (USA) steht die junge Sängerin und Komponistin Ramona Gonzales, die mit einer vierköpfigen Band auftreten wird. Der ergreifende Gesang von Gonzales scheint auch in der Musikwelt selbst ausgesprochen gut anzukommen, was aktuelle Ko-Produktionen mit Dâm Funk und Prince bezeugen.

Die "Sunday Times" kürte den Musikproduzenten und DJ Hudson Mowhake aus Glasgow zu einem der "hottest names in British hip-hop", "The Guardian" spricht von "the new J Dilla". Mowhak arbeitet in seinen ebenso dynamischen wie auch überraschenden Sounds häufig mit hochgestimmten Stimmen im Stil des "Chipmunk Souls".

Die Konzerte von Freitag und Samstag werden von RadioX auf 94.5 MHz live übertragen.

Die Festivalausstellung beinhaltet rund dreissig internationale Positionen - Werke zum Ausprobieren, zum Anschauen, zum Hören, gezeigt in der Dreispitzhalle und den neuen Ausstellungsräumen des Hauses für elektronische Künste Basel.

Die kanadische Künstlerin Alexis O'Hara zum Beispiel baut ein Iglu aus hundert Lautsprechern, in dem die Besucherinnen und Besucher ihre eigene Stimme verfremden können. Jürg Lehni lässt zwei Computer mittels Spracherkennungs- und Sprech-Software einen Dialog voller Missverständnisse führen. Bei der Arbeit vom Atelier Hauert Reichmuth fordert eine Computerstimme zum Zwiegespräch heraus. Seth Price hinterlegt Propagandavideos der US-Armee mit einem Soundtrack aus zerstückelten, verfremdeten Stimmen und der kubanische Künstler José Toirac dekonstruiert Fernseh-Reden von Fidel Castro.

Erik Bünger wiederum hat die Sounds einer steckengebliebenen CD von einer Band nachspielen und -singen lassen. Bünger wird ausserdem eine Performance im Schaulager durchführen.

Der Künstler und Kurator Michael Hiltbrunner präsentiert in einem Spezialauftritt eine erfrischende Sicht auf die Stimme in der Klangkunst der letzten hundert Jahre mit Arbeiten von Henri Chopin, Laurie Spiegel, Wolfgang Müller, Anton Bruhin u.a.

Das Schaulager beherbergt erneut das Film-, Video- und Vortragsprogramm von Shift, das wiederum in Zusammenarbeit mit Ute Holl, Professorin für Medienwissenschaft an der Universität Basel, zusammengestellt wurde.

Jessica Manstetten von den renommierten Internationalen Kurzfilmtagen Oberhausen zum Beispiel präsentiert ein zweiteiliges Programm mit Musikvideos. Die weiteren Screenings wurden von Philippe-Alain Michaud (Centre Georges Pompidou in Paris), Sandra Naumann (Transmediale Berlin) und von der freischaffenden Kuratorin Nadia Schneider zusammengestellt.

Ein weiteres Highlight ist der Vortrag des amerikanischen Journalisten Dave Tompkins, dessen jüngst erschienenes Buch "How to Wreck a Nice Beach" die Geschichte des Vocoders zwischen Verschlüsselungstechnik im zweiten Weltkrieg, Kraftwerk und Hip Hop aufzeigt.

Neben verschiedenen Screenings und Vorträgen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern werden die Möglichkeiten der technischen Stimme zudem in künstlerischen Performances ausgelotet. Das Schaulager zeigt im Rahmen des Festivals ferner eine kleine Präsentation von Werken des britischen Konzeptkünstlers Mark Wallinger aus der Sammlung der Emanuel Hoffmann-Stiftung.

Unter dem Titel Shift in Progress bietet das Festival Studierenden von Kunsthochschulen erneut die Möglichkeit, mit einer Arbeit zum Festivalthema präsent zu sein. Ausgewählt wurden Projekte von Studierenden aus der Hochschule für Gestaltung und Kunst der FHNW, der Hochschule für Gestaltung und Kunst Luzern, der Hochschulen der Künste Zürich und Bern sowie der Haute école d'art et design Genf.

Als Gastinstitution aus dem Ausland ist der CCA - Center for Contemporary Art, Tel Aviv, mit von der Partie. Am Eröffnungsabend sind einige Studierende der Hochschulen neu auch mit Performances präsent.

Ein wichtiger wie erfolgreicher Programmpunkt von Shift sind schliesslich die Elektronik-Bastel-Workshops. Im DIY Makeaway mit der Schweizerischen Gesellschaft für Mechatronische Kunst können ein zwitschender Solar-Vogel, der Micro-Noise Synthesizer und weitere Maschinchen gebaut werden. Kinder ab 6 Jahren können unter Anleitung des Ateliers Recycling@rt aus ausgedienten elektronischen Bauteilen einen Roboter oder andere Fantasiewesen bauen. Für beide Workshops sind keine Vorkenntnisse erforderlich.

Shift, das Festival der elektronischen Künste in Basel finanziert sich hauptsächlich aus Beiträgen von Stiftungen und der Öffentlichen Hand: allen voran von der Christoph Merian Stiftung, dem Kanton Basel-Stadt, aus dem Swisslosfonds Basel-Landschaft und vom Bundesamt für Kultur.

pd

Kontakt:

www.shiftfestival.ch

Dominique Spirgi, Kommunikation

+41 61 681 61 77

dominique.spirgi@shiftfestival.ch

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