BERLINALE 2024: DAS SCHWEIZER FILMSCHAFFEN AM FESTIVAL UND AM EUROPEAN FILM MARKET

11.02.2024 Die Schweizer Koproduktion "GLORIA!" im Wettbewerb, "LES PARADIS DE DIANE" im Panorama, "REINAS" im Wettbewerb Generation Kplus, drei Filme im Forum und eine Koproduktion im Berlinale Special: Die Schweizer Auswahl an der Berlinale 2024 (15. bis 25. Februar) kann sich sehen lassen. 

Bild: © Berlinale, https://www.berlinale.de/de/presse/presseservice/willkommen.html

Die italienisch-schweizerische Koproduktion "GLORIA!" ist der Debutfilm der italienischen Regisseurin Margherita Vicario und feiert im Wettbewerb der Berlinale seine Weltpremiere. Der Film erzählt die Geschichte der jungen Teresa in einem Mädcheninternat in Venedig im späten 18. Jahrhundert. Mit einer Gruppe von aussergewöhnlichen MusikerInnen trotzt sie mit rebellischer Musik dem verstaubten alten Regime. Schweizer Koproduzentin ist Katrin Renz (tellfilm), die mit "INGEBORG BACHMANN – REISE IN DIE WÜSTE" bereits letztes Jahr im Berlinale-Wettbewerb einen Film präsentiert hat.

"LES PARADIS DE DIANE" des Regieduos Carmen Jaquier und Jan Gassmann (Produktion 2:1 Film) läuft als Internationale Premiere im Panorama: Unmittelbar nach der Geburt ihres Kindes lässt Diane Mann und Neugeborenes im Krankenhaus zurück und taucht in einer ihr fremden spanischen Stadt unter. Regisseur Jan Gassmann nimmt bereits zum vierten Mal mit einem Film an der Berlinale teil. Sein letzter Film "99 MOONS" (2019) zeigte er in der ACID Cannes. Der Debutfilm "FOUDRE" von Regisseurin Carmen Jaquiers begann am TIFF 2022 seine erfolgreiche internationale Festivalkarriere. Jaquier wurde letzte Jahr in Cannes an den "Women In Motion Awards" als "Emerging Talent" ausgezeichnet.

Der Wettbewerb Generation Kplus zeigt die europäische Premiere von Klaudia Reynickes Spielfilm "REINAS", eine Produktion von Alva Film mit Peru und Spanien. Das Familiendrama spielt 1992 inmitten politischer Unruhen in Lima und hatte im Januar am Sundance Film Festival seine Weltpremiere.

Die Weltpremiere von "SHIKUN" von Amos Gitai läuft im Berlinale Special. Die israelisch-französisch-schweizerische Koproduktion mit der Schweizer Produktionsfirma Elefant Films (Alexandre Iordachescu) basiert auf dem Theaterstück von Eugène Ionescu. Darin zu sehen ist die französisch-schweizerische Schauspielerin Irène Jacob. Anhand alltäglicher Episoden, die sich in einem Gebäude am Rande der Wüste abspielen, illustriert Gitai die Entstehung von Intoleranz und totalitärem Denken.

Zwei Weltpremieren und ein restaurierter Film im Forum

Die Filme des Berlinale Forums stehen für Reflexion des filmischen Mediums und gesellschaftlich-künstlerischen Diskurs. Die italienisch-schweizerische Koproduktion "IL CASSETTO SEGRETO" ist eine essayistisch-medienreflexive Betrachtung der sizilianischen Regisseurin Costanza Quatriglio über ihren Vater. Die Schweizer Koproduktion verantwortet die Tessiner Produktionsfirma Rough Cat (Nicola Bernasconi). 

Im Gefängnis-Musical "REAS" der Argentinierin Regisseurin Lola Arias (Argentinien/Schweiz/Deutschland) verarbeitet ein Kollektiv von cis und trans Personen eigene Erfahrungen als Reenactment. Schweizer Koproduzentin ist die auf Dokumentarfilm spezialisierte Produktionsfirma Mira Film Basel (Vadim Jendreyko).

Das Forum Special zeigt die vom Arsenal – Institut für Film und Videokunst digital restaurierte dokumentarische Arbeit "TECHQUA IKACHI, LAND - MEIN LEBEN" (Schweiz/BRD, 1989). Der Hopi-Älteste James Danaqyumtewa lud damals die Schweizerinnen Agnes Barmettler und Anka Schmid nach Arizona, um die im Verschwinden begriffenen Rituale der Hopi-Gemeinschaft Hotevilla zu dokumentieren. Eine Collage aus Super 8, Animation und Beobachtung.

Ebenfalls im Forum zu sehen ist der rumänische Spielfilm "HOLY WEEK" von Andrei Cohn, an welchem der Schweizer Produzent Dan Wechsler mit seiner Firma Bord Cadre films beteiligt ist.

Vielfältige Marktaktivitäten

Swiss Films nimmt mit einem Stand am European Film Market EFM teil: "Im Rahmen des Marktes gilt es Aufmerksamkeit für neue Schweizer Produktionen zu schaffen und Filmschaffende aus der Schweiz mit internationalen AkteurInnen zu vernetzen", so Swiss Films.

34 internationale Filmprojekte sind für den Berlinale Co-Production-Market ausgewählt, um mit Finanzierungs- und Koproduktionspartnern in Kontakt zu kommen. In der Auswahl sind zwei Schweizer Projekte dabei, die im Januar bereits am Cinemart Rotterdam präsentiert wurden: "LES DIPLOMATES" von Andreas Fontana (Produktion David Epiney, Alina film) und "BAD GAYS" von Loïc Hobi (Produktion Michael Graf, Cloud Fog Haze Pictures).

An der Berlinale-Co-Pro-Series werden zehn vielversprechende Serien-Projekte gepitcht und potentiellen PartnerInnen vorgestellt. Die Schweizer Produktionsfirma hugofilm features ist mit der Serie "THE PALM LINE" (Head-Autor Thomas Ritter, Regie Fulvio Bernasconi) dabei – einer Geschichte über Italiens grössten Kunstraub und mafiöse Verstrickungen.

Im Auftrag von SRG-SSR organisiert Swiss Films mit dem Berlinale-Series-Market einen Networking-Anlass für Buyer, mit dem Ziel die Sichtbarkeit von hochwertigen Schweizer Serien im internationalen Markt zu stärken. Produzent Ivan Madeo (Contrast Film) präsentiert einen Case Study zu "DAVOS 1917" und diskutiert mit Bettina Alber, Serienchefin bei SRF Schweizer Radio und Fernsehen, über die Herausforderungen bei der Produktion der schweizerisch-deutschen Erfolgsserie. Moderation: Matija Dragojevic (European Film Market).

Im Programm "Books at Berlinale" werden zehn aktuelle Bücher mit grossem Potenzial zur Literaturverfilmung vorgestellt. Der Schweizer Verlag Kein & Aber präsentiert den Roman "Die Entflammten" der Autorin Simone Meier.

Quelle:

https://www.swissfilms.ch/de/news/berlinale-2024/6755 

Mehr:

https://www.swissfilms.ch/de/line-up/line-up-berlinale-2024/12 

https://www.swissfilms.ch/de/news/schweizer-talente-in-berlin/6758

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