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27. FIFF Freiburg: Die internationale Jury, die Wettbewerbsfilme und das vollständige Programm stehen fest

27. FIFF Freiburg: Die internationale Jury, die Wettbewerbsfilme und das vollständige Programm stehen fest

02.03.2013 Zwölf internationale Wettbewerbsfilme konnten sich als Favoriten für den Wettbewerb des Internationalen Filmfestivals Freiburg (FIFF, vom 16. bis am 23. März 2013) durchsetzen; sie gehen ins diesjährige Rennen um den "Regard d'Or", den mit 30'000 CHF dotierten Hauptpreis.


Auch dieses Jahr wurden aktuellste Produktionen aus den traditionellen Schwerpunktregionen des FIFF ausgewählt. Der diesjährige Wettbewerb versammelt Werke aus Lateinamerika, dem Nahen und Mittleren Osten und in einer auffällig hohen Konzentration aus Asien: So sind Filme aus den Philippinen, Vietnam, Japan, Südkorea und China besonders prominent im Wettbewerb vertreten und zeigen das aussergewöhnlich innovative Filmschaffen dieser Regionen. Viele RegisseurInnen werden ihre Filme persönlich in Freiburg vorstellen.

Im Wettbewerb werden ausschliesslich schweizerische, europäische oder internationale Premieren gezeigt. Das Festival präsentiert zahlreiche Filme, welche in der kommerziellen Kinoauswertung im allgemeinen nur schwierig einen Platz finden und auf den hiesigen Kinoleinwänden kaum zu sehen sind. Damit erhält das Publikum die einmalige Chance, Einblick in die weltweite Vielfalt des Filmschaffens zu erhalten.

Das FIFF kann dieses Jahr gerade mit drei Filmen aufwarten, die von Regisseurinnen realisiert wurden, in deren Herkunftsländern und -regionen Frauen nur selten oder noch gar nie Regie geführt haben:

Der Erstlingsfilm "Wadjda" (Saudi-Arabien, Deutschland 2012) von Haifaa Al-Mansour (*1974 Saudi-Arabien) erzählt die Geschichte eines 11jährigen Mädchens, das gegen die Regeln der islamischen Gesellschaft verstösst, Turnschuhe mag, mit einem Jungen aus ihrem Quartier um die Wette rennt und von einem Fahrrad träumt. Der bereits mehrfach ausgezeichnete Film hat in den letzten Monaten internationalen Jubel ausgelöst und gelangt nun endlich auch auf die Schweizer Leinwände.

Auch Rama Burshtein (*1967 New York) dringt mit ihrem Erstlingswerk "Fill the Void" (Israel 2012) erstmals in eine traditionelle Männerdomäne ein: Als erste orthodoxe Jüdin führt sie Regie in einer Geschichte, die in ihrer eigenen Glaubensgemeinschaft, der chassidischen Gemeinde von Tel Aviv, angesiedelt ist. Auch dieser Film wurde bereits international ausgezeichnet, genau gleich wie "Watchtower" (Türkei 2012) der Istanbuler Regisseurin Pelin Esmer, welche als vielversprechendes türkisches Filmtalent gilt und am FIFF ein Sozialdrama präsentiert, mit dem sie die traditionelle Rolle der Frau in der konservativen türkischen Gesellschaft ohne zu beschönigen angreift.

Mit "Three Sisters" (Frankreich, Hong-Kong 2012) von Wang Bing (*1967 China) ist der einzige Dokumentarfilm im Wettbewerb vertreten. Während 153 Minuten zeigt der Film auf erschütternde Weise die schmutzige Kehrseite der chinesischen Medaille. Wäre Emile Zola heute Filmemacher, er hiesse Wang Bing.

Asien nimmt im diesjährigen Wettbewerb einen prominenten Platz ein: Mit dem gesellschaftskritischen "Sleepless Night" (Südkorea 2012) präsentiert Jang Kun-jae (*1977 Südkorea) einen federleichten Film, der mit erstaunlich spärlichen Mitteln das Wesentliche anspricht.

Der frisch diplomierte Südkoreaner Kim Sung-hyun zeigt mit "Your Time is up" (Südkorea 2012), wie wirkungsvoll die Ausbildung an der Korean Academy of Film Arts in Seoul ist und bringt einen Thriller auf die Leinwand, der gleichermassen die sozialen Zustände in seinem Land thematisiert.

Um Schuld dreht sich der 270minütige Thriller "Penance" (Japan 2012) von Kiyoshi Kurosawa (*1955 Japan), der heute zu den wohl wichtigsten Künstlern des modernen japanischen Films gezählt werden kann.

Vietnam ist mit dem Liebesdrama "In the Name of Love" (Vietnam 2012) von Luu Huynh im Wettbewerb vertreten, ein Film, der bereits eine beachtliche internationale Karriere machte und am Toronto International Film Festival 2012 ausgezeichnete wurde.

Ebenfalls äusserst positiv aufgefallen am Toronto International Film Festival ist "Bwakaw" (Philippinen 2012) von Jun Robles Lana (*1972 Philippinen), der kinofüllende Lachsalven auslöste - nicht zuletzt dank Eddie Garcia, dem 83jährigen, wohl berühmtesten philippinischen Schauspieler.

Nach 15 preisgekrönten Kurzfilmen gehört Mahmoud Ghaffari (*1976 Iran) zum festen Bestandteil der iranischen Filmlandschaft. Nun hat er mit "It's a dream" (Iran 2012) seinen ersten Langfilm realisiert. Die junge, alleinstehende Roya lebt in einem Flüchtlingslager und ist verschuldet. Trotz ihrer Entschlossenheit und Schlauheit ist sie schon bald mit den gesellschaftlichen Hürden der iranischen Gesellschaft konfrontiert.

Auch aus Lateinamerika kann das FIFF mit vielversprechenden Erstlingswerken von jungen Filmemachern aufwarten:

Mit "El Limpiador" (Peru 2012) erfindet Adrián Saba (*1988 Spanien, Peru) quasi das Genre des Katastrophenfilms anhand eines "Virusfilms" neu und entwirft in erfrischender Weise ein ganz anderes Bild von Lima.

Alejandro Fadel (*1980 Argentinien) rückt mit dem wilden, geheimnisvollen Märchen "Los salvajes" (Mexico, Niederlande 2012) fünf gewalttätige Jugendliche in den Fokus, die auf einer abenteuerlichen Flucht ums Überleben kämpfen. Der Film war als Weltpremiere an den Filmfestspielen in Cannes zu sehen, wo er mit dem ACID Preis ausgezeichnet wurde.

Programmkonzept

Das FIFF wird immer stärker als Fixpunkt im Schweizer Kulturkalender wahrgenommen. Dabei wird vor allem die kontinuierliche Entwicklung und das künstlerische Konzept von Thierry Jobin überaus positiv aufgenommen. Als künstlerischer Direktor des FIFF verantwortet er im 2013 zum zweiten Mal die Programmauswahl. Er schuf wesentliche Restrukturierungen, indem er feste Programmsektionen einführte, welche auch dieses Jahr einen prominenten Platz im Programm haben. Zudem kann dank Panel-Diskussionen, Konferenzen und informellen Treffen das Publikum mit den internationalen Filmschaffenden in Kontakt treten, womit ein Austausch zwischen Filmbranche und Publikum gewährleistet wird.

Das Festival in Zahlen - stabile Finanzsituation

Auch dieses Jahr werden wieder über 30'000 ZuschauerInnen erwartet, welche in die Mitte der Schweiz ans einzige Festival pilgern, das sich gezielt an ein zweisprachiges Publikum richtet. Hier können sie während einer Woche aufstrebende, internationale Talente, arrivierte AutorInnen und Filme entdecken, die sonst kaum in den offiziellen Kinoprogrammen auftauchen. Das FIFF freut sich nicht nur auf sein Publikum und die einheimische Filmbranche, es erwartet ebenso rund 40 eingeladene Gäste aus der internationalen Szene.

Das Festivalbudget von 1,9 Mio. Schweizer Franken setzt sich aus substanziellen Beiträgen der institutionellen Partner, aus Sponsorenbeiträgen und Eintritten zusammen, dank denen das FIFF auf einer soliden finanziellen Basis steht.

Die wichtigsten institutionellen Partner sind die Lotterie Romande, der Bund mit Beiträgen der DEZA und des Bundesamts für Kultur, die AGGLO Freiburg und der Kanton Freiburg, welcher sich seit letztem Jahr mit einem erhöhten und erstmals fixen Beitrag engagiert.

Die fünfköpfige internationale Jury des FIFF 2013 vergibt den "Regard d‘Or"

Der Gewinnerfilm wird aus der Selektion des internationalen Wettbewerbs auserkoren, welcher zwölf unabhängige Filme aus aussereuropäischen Ländern umfasst.

Die Jury vergibt unter anderem den "Regard d‘Or", den Grossen Preis von Freiburg. Insgesamt vergibt die Internationale Jury Preise im Gesamtwert von fast CHF 65'000.

Folgende fünf internationalen Filmspezialisten und RegisseurInnen konnten für die diesjährige Jury gewonnen werden:

Jean-Pierre Bekolo, Kamerun

Jean-Pierre Bekolo, der an einer amerikanischen Universität lehrt, war bereits 2002 Jurymitglied beim FIFF. Dieses Jahr kehrt er zurück nach Freiburg und präsentiert gleichzeitig an einem öffentlichen Treffen seine neueste Publikation "The Next Narratives", welche den Zustand des afrikanischen Kinos beleuchtet.

Kamara Kamalova, Usbekistan

Kamara Kamalowa spielt eine zentrale Rolle im usbekischen Film. Ihr nach der Unabhängigkeitserklärung Usbekistans im Jahr 1991 entstandenes Werk Road under the Skies ist ein Meisterwerk visueller Poesie, das ihr weltweite Anerkennung einbrachte.

Braden King, USA

Braden King bewies bereits 1998 mit dem Dokumentarfilm "Dutch Harbor: When the Sea Breaks its Back" - ein Porträt über einen der grössten Fischereihäfen Nordamerikas - seine aussergewöhnliche Beobachtungsgabe und die Fähigkeit, Erfahrungen filmisch umzusetzen.

Julía Murat, Brasilien

Die Autorin des grandiosen "Historias que so existem quando lembradas" wurde an der Preisvergabe am FIFF 2012 mit vier Preisen ausgezeichnet. Letztes Jahr konnte sie die Preise leider nicht persönlich entgegen nehmen. Deshalb freuen sich FIFF um so mehr, sie dieses Jahr am Festival begrüssen zu dürfen.

Carlos Sorin, Argentinien

Der Preisträger des "Regard d'Or" von 2003 ("Historias Minimas") kehrt voller Enthusiasmus nach Freiburg zurück, um seinen neuen Film "Dias de Pesca", ein überschwängliches Loblied auf Patagonien, zu präsentieren.

cp

Kontakt:

http://www.fiff.ch/de/

 

 

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