BÜRO DLB - IDEE-REALISATION-KOMMUNIKATION
Daniel Leutenegger, Rathausgasse 18, CH-3011 Bern, www.ch-cultura.ch

BÜRO DLB - IDEE-REALISATION-KOMMUNIKATION
Daniel Leutenegger
Rathausgasse 18
CH-3011 Bern
E-Mail
www.ch-cultura.ch.ch

ZUM ZEHNTEN UND LETZTEN MAL: COMIC-STIPENDIEN VON DEUTSCHSCHWEIZER STÄDTEN

ZUM ZEHNTEN UND LETZTEN MAL: COMIC-STIPENDIEN VON DEUTSCHSCHWEIZER STÄDTEN

13.03.2023 Die Städte Basel (Christoph Merian Stiftung), Bern, Luzern und Zürich haben zum zehnten und letzten Mal die Comic-Stipendien der Deutschschweizer Städte ausgeschrieben. Zum Abschluss der Comic-Stipendien wird neben den drei Förderstipendien ein Sonderstipendium für eine/n junge/n, aufstrebende/n Comic- KünstlerIn vergeben. Die diesjährigen drei Förderstipendien gehen an Noémie Fatio (Bern), Nando von Arb (Zürich) und Iris Weidmann (Zürich) und das Sonderstipendium geht an Martin Oesch (Bern).


Insgesamt 34 Autorinnen und Autoren des Mediums Comic haben sich für ein Förderstipendium der Deutschschweizer Städte beworben.

Die drei Förderstipendien in der Höhe von je 12'500 Franken gehen an:

  • Noémie Fatio, Bern
  • Nando von Arb, Zürich
  • Iris Weidmann, Zürich

Das Sonderstipendium in der Höhe von 5'000 Franken geht an:

  • Martin Oesch, Bern

Juriert wurden die Arbeiten von:

  • Andri Beyeler, Dokumentalist und Autor, Literaturkommission Stadt Bern
  • Angela Heimberg, Inhaberin des Comix Shop Basel und Mitglied des Fachrats des Cartoonmuseums
  • Corinne Odermatt, Künstlerin, Verlagsleiterin "STRAPAZIN" Comic-Magazin
  • Leonie Rösler, Illustratorin
  • Lea Willimann, Künstlerische Leiterin Fumetto Comic Festival

Die Jury begründet ihre Vergabe wie folgt:

© Noémie Fatio

Bild: © Noémie Fatio

Noémie Fatio, Bern: "MA"

Noémie Fatio konnte mit ihrem Projekt "MA" die Jury inhaltlich wie auch visuell überzeugen. Ihre eigenwillige und reflektierte Bildsprache macht Lust auf mehr. Mit einem soliden und erfrischenden Zeichenstil schafft sie es, das Thema Mutterschaft kritisch unter die Lupe zu nehmen und das noch heute vorhandene heteronormative Elternmodell zu reflektieren und zu hinterfragen. Entstanden ist daraus eine Satire, die darauf hinweist, wie Frauen durch soziokulturelle Einflüsse an den Kinderwunsch, an die Care-Arbeit und an die Mutterschaft gebunden sind.

Die Jury der Comic-Stipendien der Deutschschweizer Städte würdigt Noémie Fatio "für ihre eigenständige Auseinandersetzung mit dem aktuellen und gesellschaftspolitisch relevanten Thema". Das Förderstipendium soll ihr dabei helfen, ihre Erstpublikation umzusetzen und die Graphic Novel "MA" zu veröffentlichen.

© Nando von Arb

Bild: © Nando von Arb

Nando von Arb, Zürich: "Voller Angst" (Arbeitstitel)

Nando von Arb ist in der Schweizer Comic-Szene kein Unbekannter. Bereits sein Erstlingswerk "Drei Väter" wurde mit dem Schweizer Kinder- und Jugendbuchpreis ausgezeichnet. Mit seinem neuen Projekt "Voller Angst" (Arbeitstitel) legt er aber noch eine Schippe drauf. In serienhaften Episoden erzählt er mit einer intimen Feinfühligkeit von seinen eigenen Ängsten und schafft es, den Betrachtenden in seine Bilder hineinzuziehen.

Durch die Einnahme verschiedener Perspektiven findet sich jeder und jede in den gezeigten Siuationen wieder und teilt das subjektive Gefühl der Angst mit den Protagonisten von Nando von Arb. Dabei ändern nicht nur die Erzählperspektiven: Die ganze Bandbreite der visuellen Erzählkunst lässt sich in Nando von Arbs Projekt wiederfinden. Sein Umgang mit Farben und sein Ideenreichtum eröffnen dem Publikum eindrucksvoll ein visuelles Universum, welches sich in jede erdenkliche Dimension entfaltet.

Das Förderstipendium soll Nando von Arb die nötige Zeit geben, sich dem Projekt in Vollzeit widmen zu können und die geplante Graphic Novel zu einem guten Abschluss zu führen, bevor sie voraussichtlich im Herbst 2023 beim Verlag Edition Moderne erscheint.

© Iris Weidmann

Bild: © Iris Weidmann

Iris Weidmann, Zürich

Ein Thema, das die Vergangenheit von uns allen prägt, greift Iris Weidmann in ihrem noch titellosen Projekt auf. Mit dem Protagonisten Hans erkundet sie die kolonialen Verstrickungen der Schweiz und beweisst dabei ihre Sensibilität im Umgang damit und ihr Geschick im Verknüpfen von Gesellschaftlichem und Persönlichem. Vergangenheit und Gegenwart werden über einen cleveren Einsatz einer auktorialen Stimme aus dem Off verbunden. Und nicht nur Vergangenheit und Gegenwart werden verknüpft, auch die Möglichkeiten des Mediums Comic werden bei Iris Weidmann ausgelotet. So reihen sich nicht selten zwischenraumslos Panel an Panel, als möchten sie den Lesenden keine Zeit lassen, Luft zu holen. Auch groteske und humoristische Züge werden sichtbar, ebenso eine entschiedene Farbgebung.

Die Jury ist gespannt darauf, die ganze Geschichte lesen zu können, und freut sich auf diese Arbeit voller Brücken: Zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart, zwischen Heimatlichen und Fremden, zwischen Wohlstand und Ausbeutung.

© Martin Oesch

Bild: © Martin Oesch

Martin Oesch, Bern: "Blut an meinen Händen"

Dürfen wir Tiere essen und töten? Dieser Frage geht Martin Oesch in seinem Projekt "Blut an meinen Händen" nach. Als ausgebildeter Metzger verarbeitet Martin Oesch seine ambivalente Haltung seinem erlernten Beruf gegenüber in dem ihm als Zeichner naheliegenden Medium Comic. Mit Erwin hat er dabei einen Protagonisten erschaffen, der so alltäglich wie unalltäglich in der Comicwelt ist. Ein Metzger, der von seiner Arbeit so mitgenommen wird, dass er sich zur Beantwortung der anfangs gestellten Frage aufmacht, begleitet von BDSM-Gruppen, Bio-Bauern, Aus- und Quereinsteigern. Und das alles in sympathischem Berndeutsch.

Neben einer spannenden Thematik mit fesselnden Figuren überzeugt Martin Oeschs Projekt auch grafisch. In den Zeichnungen blitzt ein gewisser Schalk auf, zuweilen wirken sie geradezu heiter. Darüber hinaus zeigt sich ein feines Gespür für das Seitenlayout sowie ein reizvolles Spiel mit den Panels.

Mit dem Sonderstipendium zum zehnjährigen Jubiläum der Comic-Stipendien will die Jury Martin Oesch auf seinem Weg als Comic-Künstler unterstützen. Sie ist überzeugt, auch in Zukunft noch viel von ihm und seinen kunterbunt zusammengewürfelten Protagonisten voller Herzblut zu hören.

Verleihung:

Die Verleihung der Comic-Stipendien findet am 18. März 2023 im Rahmen der Eröffnung des Fumetto Comic-Festival im Kleintheater Luzern statt.

Wie jedes Jahr zeigen die letztjährigen GewinnerInnen Claudio Näf, Julia
Trachsel, Melanie Wigger ihre Arbeiten in einer Satelliten-Ausstellung an Fumetto.

cp

Kontakt:

https://comicstipendien.ch/

#ComicStipendienDeutschschweizerStädte #Fumetto #NoémieFatio #NandoVonArb #IrisWeidmann #MartinOesch #CHcultura @CHculturaCH ∆cultura cultura+

 

 

 

Zurück zur Übersicht