DER SCHWEIZER COMICZEICHNER UND ILLUSTRATOR ANDY FISCHLI IST GESTORBEN
16.03.2022 Der am 29. Mai 1973 in Glarus geborene Grafiker, Comiczeichner und Illustrator Andy Fischli (Bild) ist am 3. März 2022 gestorben. Andy Fischli war zunächst in verschiedenen Werbeagenturen und für Zeitschriften als Grafiker tätig. Seit 2007 war er in Zürich freischaffender Comiczeichner und Illustrator. Von 2003 bis 2010 publizierte er jede dritte Woche einen Comic in der "Wochenzeitung WOZ". Seine Werke sind auch in diversen Anthologien und sieben eigenen Werkbänden erschienen.
Foto: © Oli Zenklusen, https://andyfischli.ch/
Seine Werke waren in verschiedenen Gruppen- und Einzelausstellungen zu sehen. Unter anderem im Kleinen Format in der Villa Meier-Severini in Zollikon, im Kunstraum R57, am Thuner Literaturfestival Literaare, am Comicfestival Fumetto in Luzern, am Festival de Bande Dessinée Lausanne oder an der Jungkunst Winterthur.
Andy Fischlis Zeichnungen und Comics sind in verschiedenen Medien wie "Toaster", "Greenpeace Magazin", "Neue Wege – Zeitschrift des Religiösen Sozialismus", "Wochenzeitung WOZ", "Beobachter", "Surprise Strassenmagazin", in diversen Anthologien wie "Strapazin", "Pure Fruit", "Panik Elektro" und "Plus Plus" sowie in sieben eigenen Werkbänden erschienen.
Mehr:
https://andyfischli.ch/buecher/
Bild: Illustration aus "Der Sinn" von Andy Fischli, 2010 - Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/deed.de - Datei: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Der_Sinn.jpg?uselang=de
Andy Fischli (1973–2022)
Im vergangenen Sommer hat er für die "WOZ" noch eine schaurig-schöne Bunkerfantasie gezeichnet: Ein Réduit irgendwo in dürrem Gehölz, und oben auf dem Betonklotz sass ein dickes schwarzes Ungetier mit Fühlern. "Angstklumpen" hat Andy Fischli dieses wurmähnliche Wesen genannt, als wir uns über seine Skizzen austauschten. Jetzt liegt uns ein Klumpen auf der Brust, seit uns die traurige Nachricht erreicht hat, dass Andy Fischli sich das Leben genommen hat.
Rund acht Jahre lang, bis 2010, gehörte er zum festen Zeichnerstamm dieser Zeitung. Unvergessen seine abgründigen Comicstrips damals auf der letzten Seite – seien es die lakonischen Fabeln mit seinen käferartigen Winzlingen oder die Alltagsdialoge zwischen seinen allzu menschlichen Dreiaugenfiguren. Gesammelt findet man diese in dreien seiner Bücher, die alle konsequent trügerische Titel tragen: "Der Sinn", "Das Positive" und "Fast alles". Später zeichnete Fischli seltener für die "WOZ", seine Bilder aber wurden feiner, dunkler, prächtiger, auch verwunschener in ihrem unheimlichen Zauber.
Angstklumpen hat er viele hinterlassen auf seinen Bildern und Zeichnungen. Aber wer nur soll denn nun den Trauerklumpen zeichnen, der uns jetzt bedrückt?
https://www.woz.ch/2211/hausmitteilungen/hausmitteilungen
Video:
Illustration & Comic - Andy Fischli - Atelier - CHTV
https://www.youtube.com/watch?v=pHlL3_kWAxg
Mehr:
https://www.facebook.com/andy.fischli.3
https://www.woz.ch/1540/comic/an-die-schulter-genagelt
https://www.fantasybasel.ch/en/andy-fischli/
https://schichtwechsel.li/?p=10236&lang=en
https://www.strapazin.de/anzeigen/fischli.htm
https://de.wikipedia.org/wiki/Andy_Fischli
#AndyFischli #CHcultura @CHculturaCH ∆cultura cultura+
Bild: Illustration von Andy Fischli, 2010 - Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/deed.de - Datei: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Vierohren.jpg?uselang=de