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COMIC-FÖRDERSTIPENDIEN 2022 FÜR MELANIE WIGGER, JULIA TRACHSEL UND CLAUDIO NÄF

COMIC-FÖRDERSTIPENDIEN 2022 FÜR MELANIE WIGGER, JULIA TRACHSEL UND CLAUDIO NÄF

01.04.2022 Die Comic-Förderstipendien 2022 der Deutschschweizer Städte Bern, Luzern und Zürich sowie der Christoph Merian Stiftung Basel gehen an Melanie Wigger, Julia Trachsel und Claudio Näf. Die Preisverleihung wird erstmals während der offiziellen Eröffnung des Comic Festivals Fumetto in Luzern durchgeführt. Das Festival findet vom 2. bis 10. April 2022 statt.


Bild oben: © Julia Trachsel: Pure Ablenkung, aus dem Comic "Ein bisschen weniger Sterben", 2022 (Bild zur Vergrösserung anklicken)

Insgesamt 22 AutorInnen des Mediums Comic haben sich für ein Förderstipendium der Deutschschweizer Städte beworben. Die Jury hat die drei Förderstipendien in der Höhe von je 12'500 Franken an Melanie Wigger aus Bern, Julia Trachsel aus Luzern und Claudio Näf aus Luzern vergeben.

Melanie Wigger, Bern: "Vincent"

Ein Thema, das wir alle gerne weit von uns schieben würden, dem wir uns aber doch nicht entziehen können: Melanie Wigger erzählt in ihrem Projekt "Vincent" von einer Freundschaft zwischen zwei älteren Männern, die von einer Demenzerkrankung auf die Probe gestellt wird. Liebevoll und mit harmonischem Strich zeichnet Wigger ihre Protagonisten und stattet sie mit humorvollen Dialogen aus. Präzis nutzt sie zeichnerische Mittel zur Übersetzung der Thematik: Mit dem strudelnden Gehirn lässt Wigger auch den Bildaufbau strudeln, die wechselhafte Stimmungslage wird mit der Farbwahl hervorgehoben. Sie ermöglicht so das emotionale Eintauchen in ihre Erzählung in einer ausbalancierten Mischung aus Zuneigung und Betroffenheit, bei der einem das Lachen im Hals steckenbleibt.

Claudio Näf: Zusammen werdet ihr schwimmen gehen - Filzstift auf Papier, 205 x 125 mm

Bild: © Claudio Näf: Zusammen werdet ihr schwimmen gehen - Filzstift auf Papier, 205 x 125 mm

Claudio Näf, Luzern: "Alles wird gut"

Claudio Näf ist eine in der Comicszene und darüber hinaus aktive und politisch engagierte Person. Intersektional und multimedial setzt Claudio sich ein für queere Rechte und Feminismus — dies sowohl zeichnerisch-narrativ im Comic als auch in der Persona von LaMer als Bühnenschau. Im Projekt "Alles wird gut" präsentiert Claudio Näf eine Sammlung anekdotischer Alltagsbeobachtungen, Gedanken und Erinnerungen. Den kleinen Geschichten liegt eine eigentümliche Stimmung inne: auf den ersten Blick harmlos anmutend, schwingen zwischen den Zeilen stets politische Dimensionen und grosse Fragen mit. Aus queerer Perspektive und dennoch mit Identifikationspotential für nicht queere Menschen erzählt Claudio von Identität, Privilegien, Familie, Sexualität, Liebe und Zeitempfinden und spiegelt dabei die Fragen nach Konventionen und Werten zurück an die Lesenden.

Julia Trachsel, Luzern: "Ein bisschen weniger Sterben"

Das Menschliche ist manchmal schön, manchmal hässlich, oft aber ziemlich banal. Julia Trachsels Zeichnungen sind Widerstand gegen den Perfektionismus und das Makellose. Sie lenken die Aufmerksamkeit auf das alltägliche Leben und die damit verbundenen Herausforderungen. In der Ruhe und scheinbaren Ereignislosigkeit findet Trachsel ehrliche Motive der menschlichen Existenz.

Ihr Buchprojekt "Ein bisschen weniger Sterben" erzählt von der diffusen Gefühlswelt nach einem Schicksalsschlag: Die Hauptfigur der Erzählung wird unmittelbare Zeugin eines tödlichen Unfalls. In sprunghaften Momentaufnahmen zeichnet Julia Trachsel die darauffolgende Orientierungslosigkeit auf. Die Schwere des Erlebten wird ergänzt durch unkontrollierte Rückblenden in die Vergangenheit der Hauptfigur. Dabei wird ein vielschichtiges Individuum geschaffen, welches das Potential der Identifikation vollauf ausschöpft. Das beharrliche Eindringen des Alltags wird dabei absurde Erinnerung an die Lebendigkeit.

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Die GewinnerInnen hat die Jury (Kunsthistorikerin der Universität Zürich Sandra Frimmel, freischaffende Comiczeichnerin und Illustratorin Anne-Danielle Furrer, Julia Marti von der Edition Moderne, Fachbereichsleiterin Förderung Stadt Luzern Christine Portmann und Kunsthistorikerin / Präsidentin a.i. Verein Fumetto Annette Schindler) aus den 22 Eingaben ausgewählt. Die Verleihung der Comic-Stipendien findet am 2. April 2022 im Rahmen der 30. Ausgabe des Fumetto Comic-Festivals statt. Der Anlass startet um 19:00 Uhr im Kleintheater Luzern.

Die drei PreisträgerInnen stellen in einem Film-Portrait ihre Arbeiten persönlich vor. (Regie: David Röthlisberger / Konzept: Fumetto / Design: J/K).

Wie jedes Jahr zeigen die letztjährigen GewinnerInnen - Samira Belorf, Wanda Dufner, Simon Kiener - ihre Arbeiten in einer Satelliten-Ausstellung. Dieses Jahr in der Galerie Harlekin, Löwengraben 14, Luzern. Am Samstag, 2. April 2022 findet um 17 Uhr ein Gespräch in der Galerie statt.

Quelle:

https://www.bern.ch/mediencenter/medienmitteilungen/aktuell_ptk/foerderstipendium-fuer-drei-comic-zeichner-innen

Weitere Infos: 

www.comicstipendien.ch

https://www.fumetto.ch/info/festival

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Melanie Wigger: Einzelillustration, Comic "Freundschaft und Demenz"

Bild: © Melanie Wigger: Einzelillustration, Comic "Freundschaft und Demenz"

 

 

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