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"BLUTCH. DEMAIN!"

"BLUTCH. DEMAIN!"

09.11.2023 Ausstellung im Cartoonmuseum Basel, Zentrum für narrative Kunst, vom 11. November 2023 bis am 11. Februar 2024 - Eröffnung am Freitag, 10. November 2023, 18.30 Uhr


Bild oben: © Blutch, "Demain!", 2023

© Blutch, "John Wayne après Giraud", 2021, Courtesy of Galerie Vallois

Bild: © Blutch, "John Wayne après Giraud", 2021, Courtesy of Galerie Vallois

"Ich suche das nie Gesehene, das nie Gesagte, das nicht Beschreibbare, das nicht Journalistische.": Blutch, der grosse französische Zeichner, hat den Comic in jeder Hinsicht revolutioniert. In allen Stilen und Genres unterwegs, überrascht er stets mit unerwarteten Erzählformen und virtuoser Zeichnung.

Mit der neu erschienen Graphic Novel "La mer à boire" legt der Ausnahmekünstler ein weiteres Meisterwerk vor, das alle Regeln des Comics missachtet und mit einer mit Metaphern gespickten, nicht linearen Erzählung auf unsere Welt anspielt, die der Menschheit keine Sicherheit mehr bietet.

Erstmals im deutschsprachigen Raum widmet das Cartoonmuseum Basel Blutch eine umfassende Ausstellung, die die gesamte Bandbreite seines Werks und seiner aktuellen Alben und Malereien vereinigt: seine malerischen Arbeiten, Porträts, autobiografischen Geschichten, Comicklassiker bis hin zu Illustrationen und Zeichnungen um seine Faszination für den Jazz.

Blutch kam 1967 als Christian Hincker in Strassburg zur Welt, wo er an der École supérieure des arts décoratifs Kunst studierte, und er gilt heute als einer der wichtigsten und virtuosesten Zeichner des neuen französischen Comics.

Im Zentrum seines thematisch und formal enorm vielgestaltigen Werks steht die schnelle expressive Zeichnung, ergänzt durch subtile Malerei in freier Technik.

© Blutch, Zeichnung aus "La Beauté", Futuropolis, 2008

Bild: © Blutch, Zeichnung aus "La Beauté", Futuropolis, 2008

Ein Grenzgänger

In seinen oft experimentellen Arbeiten überschreitet der Künstler immer wieder die Grenze zur Abstraktion oder überlässt es, wie in seinem Frühwerk "Péplum", der Leserschaft, Leerstellen frei zu assoziieren. Seine Geschichten spielen mit allen Genres, sei es Science-Fiction, Mystery, Western, Drama oder Komödie.

1988 erscheinen seine ersten Kurzgeschichten in "Fluide Glacial" und sie spalten das Publikum: Noch befremden die freie Form und der experimentelle Umgang mit der Zeichnung. In der später als Album veröffentlichten Kurzgeschichte "Mademoiselle Sunnymoon" steht eine starke, eigenwillige Frauenfigur im Zentrum, die alle Konventionen um Beziehungen zwischen Frau und Mann auf den Kopf stellt und männliche Begierden in satirischem Ton zum Thema macht. 1999 erscheint "Blotch", das sich um einen beleibten, selbstgefälligen und machthungrigen Künstler in den 1930er-Jahren dreht, der seine Komplexe und seine Mittelmässigkeit übertüncht, indem er seine Umgebung missbraucht und manipuliert.

Von der Autobiografie über Western und Science-Fiction hin zur Komödie

1998 erscheint die autobiografische Kurzgeschichtensammlung "Le petit Christian", die seine Kindheit im Elsass der 1970er-Jahre aufleben lässt und die Blutch 2008 in "Charlie Hebdo" um einen zweiten Teil ergänzt. "Le petit Christian" und sein Album "Sunnymoon" werden 1990 vom Verlag L’Association publiziert, der sich experimentelleren Formen und freien Formen des Comics widmet. Nach unzähligen Schwarz-Weiss-Alben überraschte Blutch 2002 mit einem farbigen Album, dem surrealen "Vitesse moderne".

In den Alben "La volupté" und "La beauté" arbeitet der Künstler mit feinen Farbstiften, und es fliessen Realität und Traum ineinander. Immer wieder kehrt Blutch zu den Comicklassikern zurück und parodiert ZeichnerInnen wie Morris, Claire Bretécher, Hergé, Tardi u.a. Er kreiert neue Geschichten von "Lucky Luke" und zeichnet neue Abenteurer für die unsterblichen Helden der Serie "Tif et Tondue".

© Blutch, "La mer à boire", Éditions 2024, 2022, Courtesy of Galerie Barbier

Bild: © Blutch, "La mer à boire", Éditions 2024, 2022, Courtesy of Galerie Barbier

Neubeginn als Konzept

Die grosse Leidenschaft von Blutch für den Jazz hallt im Sprunghaften, Assoziativen seines Werks nach und hat ihn zu Büchern wie "Total Jazz" von 2004 sowie Plakaten und Porträts inspiriert. Blutch hat für zahlreiche Verlage und in verschiedensten Kooperationen gearbeitet, hat Bücher illustriert, Plakate für den Filmemacher Alain Resnais oder das Jazzfestival Banlieues Bleues gestaltet, für "Libération", "The New Yorker" und "Les Inrockuptibles" gezeichnet und an einem Film für die alptraumhafte Anthologie "Peur(s) du noir" mitgearbeitet.

Mit dem Grand Prix de la Ville d’Angoulême gewinnt Blutch 2009 die wichtigste europäische Auszeichnung im Comic und präsidiert darauf das Comic-Festival von Angoulême im nächsten Jahr.

Die Retrospektive im Cartoonmuseum Basel versammelt Originale aus den Alben, Malerei, Porträts, Illustrationen, Plakate und zeigt seine aktuellen Arbeiten, die während der Zeit der Pandemie entstanden, sowie sein neuestes Album "La mer à boire", das auf gewohnt rätselhafte Art sich der Liebe widmet.

Kuratorin: Anette Gehrig, Basel

cmb

Kontakt:

https://www.cartoonmuseum.ch/

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© Blutch, "La mer à boire", Éditions 2024, 2022, Courtesy of Galerie Barbier

Bild: © Blutch, "La mer à boire", Éditions 2024, 2022, Courtesy of Galerie Barbier

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