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ACHIM FRENZ, GRÜNDER UND LEITER DES DEUTSCHEN CARICATURA MUSEUMS FÜR KOMISCHE KUNST, IST GESTORBEN

ACHIM FRENZ, GRÜNDER UND LEITER DES DEUTSCHEN CARICATURA MUSEUMS FÜR KOMISCHE KUNST, IST GESTORBEN

11.03.2024 Der am 27. November 1957 in Bremerhaven geborene Kulturvermittler, Redaktor, Karikaturist, Satiriker, Herausgeber und Museumsmann Achim Frenz (Bild) ist am 11. März 2024 in Kassel gestorben. Achim Frenz war Gründer und bis zum Ruhestand im Oktober 2023 Leiter des Caricatura Museums für Komische Kunst Frankfurt und Mitherausgeber des Satiremagazins "Titanic". Seine Expertise war auch als Jurymitglied gefragt, unter anderem beim Göttinger Elch, beim Deutschen Karikaturenpreis, beim Wilhelm-Busch-Preis und beim Ludwig-Emil-Grimm-Preis.


Bild: Achim Frenz - Foto: © Caricatura Museum für Komische Kunst Frankfurt,
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Achim Frenz (…) hat als Gründer und ehemaliger Leiter des Caricatura Museums Frankfurt – Museum für Komische Kunst und der Caricatura Galerie Kassel nicht nur zwei wichtige Institutionen der Komischen Kunst auf den Weg gebracht und geprägt, sondern sich auch unermüdlich bundesweit für die Belange dieser Kunstgattung eingesetzt. Das gesamte Caricatura-Team und Weggefährten sind zutiefst betroffen. Erst im Oktober vergangenen Jahres wurde Frenz aus dem aktiven Dienst als Leiter des Museums verabschiedet. (…)

(...) Achim Frenz leitete das Caricatura Museum Frankfurt – Museum für Komische Kunst im Leinwandhaus am Weckmarkt seit der Gründung im Jahr 2008. Die Idee des Museums ist auf ihn zurückzuführen: Bereits zur Jahrtausendwende wurde er vom damaligen Kulturdezernenten Hans-Bernhard Nordhoff mit der Entwicklung eines Museumskonzeptes betraut. Frenz hatte sich zuvor dafür ausgesprochen, eine Sammlung der Neuen Frankfurter Schule aufzubauen und diese der Öffentlichkeit dauerhaft zugänglich zu machen. Unter dem Motto "Zeigen, was möglich ist" warb er acht Jahre lang um ein eigenständiges und unabhängiges Museum. Zunächst wurde es als Außenstelle des Historischen Museums betrieben, 2019 direkt dem Kulturamt unterstellt.

In seiner Zeit als Leitung des Museums verantwortete Frenz den Aufbau und die Erweiterung der Sammlung des Hauses, die zu seiner Verabschiedung in den Ruhestand mehr als 8.000 Originale der Zeichner der Neuen Frankfurter Schule sowie rund 6.500 Zeichnungen weiterer Karikaturisten umfasste. Unter seiner Leitung wurden die regelmäßigen Neuhängungen der Dauerausstellung zur Neuen Frankfurter Schule und 42 Sonderausstellungen kuratiert.

Krönender Abschluss seiner Karriere war die aktuelle Ausstellung "Ach was. Loriot zum Hundertsten" zu Ehren des wohl bedeutendsten deutschen Humoristen.

In Zusammenarbeit mit verschiedenen Verlagen gab Frenz die Buchreihe Caricatura Museum Edition heraus, die die vielfältigen Ausstellungen im Museum dokumentieren. Zudem etablierte er mit seinem Team das Festival der Komik, das alljährlich als Ergänzung zu den Ausstellungen auf dem Weckmarkt satirische Bühnenkunst während des Museumsuferfestes präsentiert. 2020 wurden das Caricatura Museum Frankfurt und die Caricatura Galerie Kassel mit dem Hessischen Kulturpreis gewürdigt. Erstmals erhielten ein Museum und eine Galerie diese Auszeichnung.

Schon früh kam Achim Frenz mit der Komischen Kunst in Kontakt. Sein Studium an der Kunst- und Gesamthochschule Kassel schloss der gebürtige Bremer mit der Diplomarbeit "Die Grenzen der Satire" ab. Mit Kommilitonen entwarf und verbreitete er im Künstlerkollektiv "Visuelle Opposition" politische Plakate mit komisch-satirischem Ansatz und legte den Fokus auf die Entwicklung einer eigenen Komik.

Prägend waren die von den Studierenden initiierten Lehrstunden bei F.K. Waechter und F.W. Bernstein, die als Mitbegründer der Neuen Frankfurter Schule die Nachkriegssatire und Humorlandschaft maßgeblich beeinflusst hatten.

Nach dem Studium arbeitete er zunächst als Redakteur und Karikaturist bei der nordhessischen Ausgabe des "Pflasterstrand" und setzte sich auch hier intensiv mit dem Medium Satire auseinander. Mitte der 1980er-Jahre war er federführend als Initiator wie Kurator an Ausstellungen in Kassel beteiligt, die die zeitgenössische Komische Kunst in Deutschland dokumentierten. Erstmals wurde die Komische Kunst als eigenständige und ernstzunehmende Gattung wahrgenommen. Mit der Gründung des Kulturbahnhofs Kassel schuf Frenz dann mit Mitstreitern auch einen ständigen Ausstellungsort der Komischen Kunst: Die Caricatura – Galerie für Komische Kunst Kassel, die er bis 2000 leitete und in deren Vorstand er bis zu seinem Tod vertreten war.

Seit 2006 war Frenz zudem Mitherausgeber der Satirezeitschrift "Titanic". In den Sommerakademien für Komische Kunst, die die Caricatura Galerie Kassel in Kooperation mit dem Caricatura Museum Frankfurt veranstaltet, setzte er sich seit 2007 für die Ausbildung junger Zeichner ein. Seine Expertise war auch als Jurymitglied gefragt, unter anderem beim Göttinger Elch, beim Deutschen Karikaturenpreis, beim Wilhelm-Busch-Preis und beim Ludwig-Emil-Grimm-Preis.

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"Vor Kurzem noch durfte ich eine Rede zu seinem Abschied als Leiter des Caricatura Museums halten. Ich war voll des Lobes und der Zuneigung und bin nun umso erschütterter und sehr, sehr traurig."

Pit Knorr, Autor der Neuen Frankfurter Schule

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"Der Tod von Achim Frenz hat uns alle unvorbereitet getroffen und tief erschüttert. Er war nicht nur Vordenker und Wegbereiter für die Komische Kunst, sondern auch Mentor und Freund. So Vieles hat er erreicht, so Vieles hatte er noch vor. Die Komische Kunst steht für einen Moment still – um in seinem Sinne weiterzumachen."

Martin Sonntag, Leiter Caricatura Museum Frankfurt – Museum für Komische Kunst

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"Der überraschende Tod von Achim Frenz ist das Ende einer Ära, seine Errungenschaften für die Komische Kunst sind beispiellos. Das gesamte Team der Caricatura Galerie Kassel, dem er als Vorstand und auch menschlich immer mit Rat und Tat zur Seite stand, ist zutiefst betroffen und traurig über diesen Verlust. Wir werden dich vermissen, Achim!"

Saskia Wagner, Leiterin Caricatura Galerie Kassel

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Ein Leben für die Komische Kunst

Viel hatte er schon erreicht: Frankfurt den Ehrentitel der Satirehauptstadt Deutschlands verschafft und der Stadt außerdem das schönste Museum der Welt aufgebaut. Dort, im Caricatura Museum für Komische Kunst, organisierten er und sein Team regelmäßig die wundervollsten Ausstellungen, viele davon den Satirikern, Humoristen, Zeichnern und Cartoonisten der neuen Frankfurter Schule gewidmet, jenes erlesenen Kreises also, dessen Vermächtnis zu bewahren das große Ziel des Museumsleiters und Humorexperten Achim Frenz war.

Christian Riethmüller

https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/kultur/frueherer-caricatura-leiter-achim-frenz-ist-gestorben-19579451.html

Achim Frenz und die Caricatura waren jahrelang die nahezu perfekte Symbiose aus Mensch und Museum

Es war Frenz, der mit spektakulären Ausstellungen immer wieder dafür sorgte, dass die Völker der Welt auf diese Stadt schauten – wie 2011 bei der großen Jean-Marc-Reiser-Schau, aber auch bei der noch laufenden Loriot-Ausstellung. Es war Frenz, der die Caricatura 2019 aus der babylonischen Gefangenschaft des Historischen Museums zwar nicht in die Freiheit führte, aber holte.

Stefan Behr

https://www.fr.de/frankfurt/achim-frenz-ist-tot-92884753.html

Eminenz des Humors

Vom Fenster aus sah ich ihn von Weitem langsam die Straße, nein, nicht entlang laufen, er rollte eher heran mit seinem rundlichen Bauch unter dem noch rundlicheren Kopf, umrankt von wilden Brombeerhaaren.

Zuletzt hatte er arge Probleme mit dem altersbedingten Gesamtkomplex Herz-Kreislauf. Aber das Hirn funktionierte glänzend, und seine Gedanken waren wie immer ganz im Gegensatz zu seiner barocken und bärigen, ins Gemütliche vollbrachten Gestalt blitzschnell und glasklar. Acht Stunden redeten wir über Vergangenheit und Zukunft des Humors. Das war sein Lebensthema, selbst wenn er jetzt im Ruhestand war. Endlich nach mehr als vierzig Jahren im Bergwerk der Komik.

Michael Ringel

https://taz.de/Die-Wahrheit/!5994716/

Videos:

Achim Frenz geht in den Ruhestand

https://www.youtube.com/watch?v=81Wtg2IaX6E&t=19s

Ausstellungseröffnung "Gerhard Haderer" Begrüßung durch Museumsleiter Achim Frenz

https://www.youtube.com/watch?v=xePw6GhZ-ZA

Mehr:

https://www.facebook.com/achim.frenz

https://www.caricatura-museum.de/news

https://www.facebook.com/caricaturaffm

https://portal.dnb.de/opac.htm?method=simpleSearch&query=111260051

https://www.fussball-kultur.org/adresse/address/achim-frenz

https://de.wikipedia.org/wiki/Achim_Frenz

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