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Internet für Armutsbetroffene: Was gratis ist, kann viel wert sein

Internet für Armutsbetroffene: Was gratis ist, kann viel wert sein

29.04.2013 Oswald Sigg schreibt auf "haelfte.ch": Knapp zwei Jahre im Betrieb, platzt das Internetcafé Power Point in Bern 
bereits aus allen Nähten. Der Erfolg zeigt, wie dringend das Bedürfnis von 
Armutsbetroffenen nach einem kostenlosen Computer-Arbeitsplatz geworden 
ist.


In einem fensterlosen Nebenraum des Bücherbergwerks, dem SAH-Buchantiquariat 
im Berner Monbijou, sind alle Plätze im Internetcafé Power Point besetzt. Ein Besucher wartet geduldig, bis ein Gerät frei wird. Der Geschäftsführer sitzt an einem kleinen Tischchen, das mit dem Schild "Anmeldung" versehen ist.

Es sind Erwerbslose, 
Armutsbetroffene oder Asylsuchende die an den kleinen Bildschirmen arbeiten. Sie 
lernen hier den Umgang mit einem Computer oder sie sind auf Arbeits- oder Wohnungssuche, erledigen Korrespondenz oder surfen sonst wie im weltweiten Netz, weil 
sie sich keinen eigenen Laptop leisten können. Für einige NutzerInnen ist das Power 
Point die einzige Möglichkeit, mit ihren Angehörigen in Kontakt zu bleiben.

Hoher Gemeinnutzen

Das Power Point ist eine unscheinbare Institution. Am Eingang der Monbijoustrasse 16 findet sich nicht einmal ein Hinweis darauf, dass sich Armutsbetroffene hier im 
ersten Untergeschoss völlig kostenlos an einem Laptop betätigen und ins Internet 
steigen dürfen. Im letzten Jahr haben 6'046 Personen diese Gelegenheit benützt. 
Mehr als 20 Erwerbslose haben dank dieser Einrichtung eine Stelle gefunden, an­dere haben sich hier mit dem Computer vertraut gemacht und einen Anfängerkurs 
mit Erfolg absolviert: dank selbst geschriebener Bewerbung fanden sie eine Stelle.


Dürftige öffentliche Unterstützung

Power Point hat einen sehr hohen Gemeinnutzen und wird trotzdem nur mit ein paar tausend Franken von Stadt und Kanton Bern unterstützt. "Das ist leider so", bestä­tigt 
Geschäftsführer Thomas Näf, "der Gemeinnutzen dieser Institution ist sehr hoch, die 
Kosten sind tief und der öffentliche Beitrag ist sehr klein." Sein Laden lebt vor allem von privaten Spenden und er selbst verrichtet seine Arbeit als jederzeit anwesende Auskunftsperson, Betreuer, Kursleiter und Geschäftsführer, der abends auch noch das 
Licht löscht, für etwas mehr als 700 Franken im Monat. 

Für die arbeitslose Hamburgerin, die gleich neben der Anmeldung am Computer 
sitzt, "ist dies hier eine ideale und kostengünstige Möglichkeit, sich intensiv nach einer 
neuen Stelle umzusehen." Sie war 2009 in die Schweiz gekommen, weil sie einen 
guten und vermeintlich langfristigen Arbeitsplatz im Finanzbereich gefunden hatte. 
Die Firma ging in Konkurs und sie war ihren Job los. "Es ist mir sehr peinlich: nicht 
nur bin ich arbeitslos, sondern ich lande auch noch im sozialen Netz." Trotzdem: die 
zuversichtliche 51jährige Frau ist des Lobes voll über die Art und Weise, wie sie hier 
im Power Point von Thomas Näf tatkräftig unterstützt wird und auch vom RAV fühlt 
sie sich sehr gut begleitet. 

Auf private Spenden angewiesen

Power Point und dem Trägerverein KABBA wurde von der bernischen Steuerbehörde 
die Gemeinnützigkeit attestiert, sodass einer grosszügigen Spende nichts mehr im 
Wege steht.

Kontakt:

http://www.kabba.ch/internetcafe.html

Quelle:

www.haelfte.ch

 

 

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