ZUM TOD DES SCHWEIZER BILDHAUERS SCHANG HUTTER
17.06.2021 Der am 11. August 1934 in Solothurn geborene Schweizer Bildhauer, Zeichner und Grafiker Jean Albert "Schang" Hutter (Bild) ist am 14. Juni 2021 gestorben. Zu seinen bekanntesten Werken zählen "Sterbender Häftling", "Veitstanz", "Vertschaupet" und "Shoah". Hutter arbeitete als Bildhauer u.a. mit Gips, Marmor, Eisen, Stahl, Chrom, Pappel- und Tannenholz. Anlässlich von Hutters 80. Geburtstag fand im Tramdepot Burgernziel in Bern eine grosse Jubiläumsausstellung statt. Auf 5'000 qm wurden 800 charakteristische Werke aus den vergangenen 60 Jahren gezeigt. Gleichzeitig erschien eine umfangreiche Monographie zu Leben und Werk, "Schang Hutter: Der Verletzlichkeit Raum geben" von Hanspeter Gschwend. Schang Hutter engagierte sich auch aktiv in der Politik.
Bild oben: http://www.hutter2014.ch/index.html
Bild: Kościuszko-Denkmal von Schang Hutter am Amthausplatz in Solothurn - Foto: Gestumblindi, https://commons.wikimedia.org/wiki/User:Gestumblindi, 2017 (Ausschnitt) - Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.en - Datei: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Kosciuszko_memorial_by_Schang_Hutter_3.jpg
Solothurner Bildhauer Schang Hutter ist 86-jährig gestorben
In einer Todesanzeige vom Donnerstag in der "Solothurner Zeitung" heisst es, Schang Hutter sei nach schwerer Krankheit verstorben. Geboren wurde er am 11.August 1934 in Solothurn.
Er war einer der herausragenden figurativen Bildhauer der Schweiz
Der ehemalige Berner Stadtpräsident Alexander Tschäppät sagte einst über das Werk des Solothurners, dieses sei "seit den Anfängen geprägt von der existentiellen Erfahrung, dass der Mensch vom Menschen bedroht, verletzt, gefoltert, geknechtet wird".
Sein "Sterbender Häftling" (1964-1972) gilt als ein wichtiges Denkmal für die Opfer der Konzentrationslager.
Für grosse Aufmerksamkeit sorgte Hutter mit seiner Eisenplastik "Shoah". Am 28. Februar 1998 stellte Hutter das Objekt im Rahmen eines Skulpturenweges zum Jubiläum "200 Jahre Helvetische Republik" vor dem Bundeshaus in Bern auf.
sda/buem
https://www.srf.ch/kultur/kunst/solothurner-bildhauer-tot-schang-hutter-ist-gestorben
Seine Kunst befasste sich mit den leidvollen Erfahrungen der Menschen. Das war Schang Mutters Anliegen ein ganzes Künstlerleben lang.
Er ist bekannt für seine dünnen, stabartigen Figuren und Figurengruppen auf öffentlichen Plätzen. Seine Werke fokussieren vor allem auf das Leid, das Menschen durch andere Menschen erfahren.
phi
https://www.nzz.ch/feuilleton/solothurner-bildhauer-schang-hutter-ist-tot-ld.1630910?reduced=true
Die Verletzlichkeit des Menschen war sein Lebensthema
Christoph Heim
https://www.tagesanzeiger.ch/anstatt-auf-aktmodels-stiess-er-auf-kriegsversehrte-671632837785
Harter Grind, warmes Gemüt und starkes Gewissen
Schang Hutter war Bildhauer und Polit-Aktivist für Menschlichkeit und Gerechtigkeit. Seine lattendünnen Figuren waren populär, vielschichtig und doch verständlich.
Sabine Altorfer
Décès de l'artiste soleurois Schang Hutter
L'artiste soleurois Schang Hutter est décédé lundi à l'âge de 86 ans. Il a notamment créé la sculpture en fer 'Shoah' en mémoire de l'Holocauste. Elle avait été installée devant le Palais fédéral en 1998.
https://www.rfj.ch/rfj/Actualite/Culture/Deces-de-l-artiste-soleurois-Schang-Hutter.html
Morto lo scultore solettese Schang Hutter
L’artista si è spento all’età di 86 anni in seguito a una grave malattia - Fra le sue sculture più note lo "Sterbender Häftling" (prigioniero morente, 1964-1972), uno dei monumenti più importanti dedicato alle vittime dei campi di concentramento.
Swiss sculptor Schang Hutter dies
Schang Hutter, best known for artistic creations portraying human suffering in places like concentration camps, has died aged 86.
https://www.swissinfo.ch/eng/swiss-sculptor-of-human-suffering-schang-hutter-dies/46713014
Stets war Schang Hutter nicht nur Einzelgänger, sondern Aussenseiter, ob als Akademiestudent in München, als Künstler in Solothurn oder als aktiver Politiker.
Die formale Entwicklung verläuft von Gewand- über Stamm- bis zu Bretterfiguren; inhaltlich dient die Kunst bis in die 1960er- und frühen 1970er-Jahre der eigenen Lebenshilfe, ehe sich Hutter gesellschaftlich engagiert und mit den Bedrängten und Unterdrückten solidarisiert.
Die Haltung seiner Figuren ist ambivalent: Sie sind isoliert und haben ihre Sprache verloren. Gleichzeitig stellen sie sich dem Dasein, lachen oder tanzen.
Schang Hutters Werk stört, provoziert, ruft zur Wachsamkeit auf und setzt dadurch ebenso emotionale Prozesse in Gang wie eine Reflexion über die Ursachen dessen, was es vor Augen führt.
Marc Gundel
https://www.sikart.ch/KuenstlerInnen.aspx?id=4000807
Schang Hutter war einer der bemerkenswertesten Schweizer Künstler der Nachkriegszeit
Im Zentrum seines Schaffens standen der Mensch und dessen Würde und Verletzlichkeit. Dieser Verletzlichkeit wollte Schang Hutter Raum geben, etwa mit seiner Skulptur "Shoah" vor dem Bundeshaus im 1998. Grelle Provokationen und lärmige Selbstinszenierungen waren ihm fremd. Mit Schang Hutter verliert unser Land einen engagierten, hochpolitischen Künstler und einen unerschütterlichen Humanisten.
Alain Berset
https://www.facebook.com/BersetAlain/photos/a.1115701091805829/5648375001871726/
Audios / Videos:
"Tagesschau" SRF Hauptausgabe vom 17.6.2021:
Play SRF, "Karussell" vom 26.3.1987:
Play SRF, "Kultur im Gespräch" vom 27.10.1991:
Play SRF, "Reflexe" vom 6.10.1993:
Play SRF, "Tagesschau" vom 5.3.1998:
Die Skulptur "Shoah" von Schang Hutter erhält Asyl auf dem Paradeplatz
Schang Hutter - Bildhauer, Ivo Kummer, 2007
https://www.swissfilms.ch/de/film_search/filmdetails/-/id_film/38DA59BF7B684213970407AD1FD53057
Fernsehen SRF, "Tagesschau" vom 9.8.2014:
Runder Geburtstag für Schang Hutter
Schang Hutter – Kunstausstellung Trubschachen, 6. Mai – 17. September 2017
https://www.youtube.com/watch?v=7G79Rt1j038
Mehr:
https://www.todesanzeigenportal.ch/todesanzeige/Schang/Hutter/
https://sokultur.ch/html/kulturschaffende/detail.html?q=&qs=1&qs2=1&artist_id=1514
https://fondationusm.org/jubilaeumsausstellung-80-jahre-schang-hutter
https://www.sikart.ch/kuenstlerinnen.aspx?id=4000807
https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/048929/2006-11-28/
https://www.srf.ch/kultur/kunst/schang-hutter-und-die-verletzlichkeit-des-menschen
https://www.tillschaapedition.ch/kunst-139/schang-hutter-der-verletzlichkeit-raum-geben.html
https://web.archive.org/web/20160624095553/http://zweiundvierzig.ch/shoah/story.htm
https://www.e-periodica.ch/cntmng?pid=woh-002:1995:70::641
https://de.wikipedia.org/wiki/Schang_Hutter
Auf www.ch-cultura.ch u.a. erschienen:
https://www.ch-cultura.ch/de/archiv/feste-festivals-messen-boersen/festival-nomen-est-omen
#SchangHutter #CHcultura @CHculturaCH ∆cultura cultura+
Hinweis:
Museum Attiswil: Kunstweg 2021 - ART is Wo - ABARTIG SCHÖN, bis 31. Oktober 2021
http://www.museum-attiswil.ch/index.php?id=66
Bild: Plastik "Vertschaupet II" von Schang Hutter in Magdeburg (D) - Foto: Olaf Meister, https://commons.wikimedia.org/wiki/User:Olaf2?uselang=de, 2010 (Ausschnitt) - Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/deed.de - Datei: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Vertschaupet_II.JPG?uselang=de