DER SCHWEIZER ARCHITEKT JUSTUS DAHINDEN IST GESTORBEN
h(96)c(1)q(70)/eeae76b1ebf9cea5ba95d71e8ee4135c.jpg)
14.04.2020 Der am 18. Mai 1925 in Zürich geborene Architekt Justus Dahinden ist am 11. April 2020 in Zürich-Witikon gestorben. Er war einer der wichtigsten Vertreter der Nachkriegsarchitektur in der Schweiz. Dahinden veröffentlichte zahlreiche Bücher, Forschungsarbeiten und Aufsätze über Architekturtheorie und Technologie; in seinem 2005 erschienenen Buch "Mensch und Raum" hat er die Begegnung des Menschen mit dem Raum zusammengefasst. Für seine Bauten und Entwürfe erhielt Dahinden zahlreiche internationale Anerkennungen sowie Preise in nationalen und internationalen Wettbewerben. 1981 wurde ihm der Grand Prix d'Architecture verliehen.*
Bild: Zelthaus auf der Rigi, 1955, Foto: Justus Dahinden - Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/deed.en - Datei: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Zelthaus_auf_der_rigi.jpg
Der Kirchenbaumeister ist im Himmel
Am Ostersamstag ist Justus Dahinden, 95 Jahre alt, gestorben. Ein persönlich gehaltener Nachruf auf den Baumeister von Kirchen, auf den phantasievollen Schreiber und auf den pfiffigen alten Mann.
Köbi Gantenbein
Architekt Justus Dahinden hat nicht nur die Pyramide neu erfunden
Die Architektur als Ausdruck von Spiritualität beschäftigte den begnadeten Kirchenbauer über das Christentum hinaus. Er entwarf auch für den Islam und das Judentum, ab 1968 auch für die "Weltgemeinschaft" des südindischen Stadtexperiments Auroville. Seine spirituelle Erfahrung denkt das Universum stets mit als Teil des Daseins, wie es im Archiv des Instituts für Geschichte und Theorie der Architektur an der ETH dokumentiert ist. Das bildet den Kern seiner Bauwerke wie der Bücher, die Dahinden hinterlässt.
Sabine von Fischer
Pyramidenbauer vom Zürichsee
Vielfältig wie seine kreative architektonische Praxis war auch sein geradezu eklektizistisches System an Bezügen. Das gta Archiv der ETH Zürich - dem Dahinden vor einigen Jahren grosse Teile seines umfangreichen Archivs übergab - steckt diesen Referenzrahmen in Anlehnung an eigene Aussagen so ab: "Dahindens Ziel ist ein ganzheitliches, harmonisches Mensch-Raum-Verhältnis, das er wegleitend an vier Komponenten festmacht: dem Architekten Bruno Taut (Ganzheitlichkeit der Architektur); dem islamischen Stadtwesen (das nicht nur äusserlichen Regeln, sondern einer inneren Ordnung folge - und das Profanes und Religiöses vereinend die Gemeinschaft als Lebensform konstituiere); der Lehre Rudolf Steiners (Ganzheitlichkeit der menschlichen Kreativität); und dem Stadtexperiment der Weltgemeinschaft in Auroville (Indien), die 1968 gegründet wurde (die spirituelle Erfahrung im Mitdenken des Universums als Bestandteil des Seins)."
https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Zum_Tod_von_Justus_Dahinden_7213140.html
Video:
Die Nachkriegszeit im Gespräch - Podiumsgespräch mit Justus Dahinden
Mehr:
http://dahinden-architekten.ch/cms/index.php?id=18
https://archiv.gta.arch.ethz.ch/nachlaesse-vorlaesse/justus-dahinden-19252020
https://deu.archinform.net/arch/973.htm
http://www.greatbuildings.com/architects/Justus_Dahinden.html
* https://de.wikipedia.org/wiki/Justus_Dahinden
#JustusDahinden #CHcultura @CHculturaCH ∆cultura cultura+