DER SCHWEIZER ARCHITEKT ERNST GISEL IST GESTORBEN
07.05.2021 Der am 8. Juni 1922 in Adliswil geborene Schweizer Architekt Ernst Gisel (Bild) ist am 6. Mai 2021 in Zürich gestorben. Er galt als einer der einflussreichsten Architekten der Nachkriegsmoderne in der Schweiz.
Foto oben: © Beni Trutmann, 1957, aus "Reportage über den Architekten Ernst Gisel und seine Familie", Archiv ZHdK Zürich, https://www.emuseum.ch/objects/49673/reportage-uber-den-architekten-ernst-gisel-und-seine-familie?ctx=7b6ba031-f0bd-43d2-a003-70b22f9d5c87&idx=14
Bild: Museum Judengasse (Zweigstelle des Jüdischen Museums) in Frankfurt am Main - Foto: dontworry, 2007 - Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/deed.en - Datei: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Museum-judengasse-ffm002.jpg
Der Architekt Ernst Gisel prägte ein Jahrhundert und wurde auch fast so alt
Zürich ist nicht die einzige Stadt, die er mit seiner Baukunst beschenkt hat. Seine grössten Werke stehen in Deutschland. Am Donnerstag ist der eigensinnige Baukünstler gestorben.
Sabine von Fischer
Ernst Gisel ist eine herausragende Persönlichkeit der Schweizer Architektur
Seine seit Mitte der 1940er-Jahren realisierten Bauten in der Schweiz, in Deutschland, Österreich und im Fürstentum Liechtenstein setzten stets gewichtige neue Akzente und befruchteten den architektonischen Diskurs weit über die Schweiz hinaus.
In seiner mehr als sechs Jahrzehnte dauernden Entwurfs- und Bautätigkeit hat sich Ernst Gisel nie an dogmatischen Programmen, theoretischen Überbauten oder flüchtigen Moden orientiert. Trotzdem gehörten seine wichtigen Bauten jeweils zu den markantesten Lösungen aktueller Bauaufgaben und wurden dementsprechend breit rezipiert. Dies gilt für seinen ersten grossen Wurf, das Parktheater in Grenchen, ebenso wie für seine paradigmatischen Wohn-, Schul- und Sakralbauten.
Losgelöst von althergebrachten Typologien zeugen sie von einer umfassenden, ganzheitlichen Annäherung an die jeweilige Problemstellung, von Sensibilität bezüglich städtebaulicher und topografischer Gegebenheiten und von einer hohen plastischen Kraft.
Bruno Maurer
In Ernst Gisels über 60 Jahre währender Architektentätigkeit entstanden zahlreiche Bauten in der Schweiz, in Deutschland, Österreich und im Fürstentum Liechtenstein, darunter auch seit den 1980er-Jahren vermehrt Grossprojekte wie das Rathaus in Fellbach (1983–1986), das Kundenzentrum der Stadtwerke in Frankfurt am Main (1986–1990) oder das World Trade Center in Zürich (1991–1995). Seit den 1990er Jahren war das Büro auch mit Erweiterungen eigener Bauten aus den 1950er- und 1960er-Jahren betraut, wie dem Kongresshaus Davos (1988–1990), dem Parktheater Grenchen (1994/95) und dem Gemeindezentrum der Evangelisch-reformierten Kirche Effretikon (1994/95).
Almut Grunewald
https://archiv.gta.arch.ethz.ch/nachlaesse-vorlaesse/ernst-gisel
Bild: Andachtshaus Kinderdorf Pestalozzi, Trogen - Foto: Marcelhenry, 2018 - Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.en - Datei: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:AndachtshausKinderdorfPestalozziTrogen.jpg
Mehr:
https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/027343/2006-12-19/
https://www.emuseum.ch/people/51486/ernst-gisel;jsessionid=59F8B71649C7FFA7E3FF523907564722/objects
https://archiv.gta.arch.ethz.ch/nachlaesse-vorlaesse/ernst-gisel
https://verlag.gta.arch.ethz.ch/publikationen/ernst-gisel-architekt
https://deu.archinform.net/arch/789.htm
https://portal.dnb.de/opac.htm?method=simpleSearch&query=119131587
https://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Gisel
#ErnstGisel #CHcultura @CHculturaCH ∆cultura cultura+
Auf www.ch-cultura.ch u.a. erschienen:
Bild: Reformierte Kirche, Rebbuckstrasse in Effretikon - Foto: Roland zh, 2011 - Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/deed.en - Datei: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Reformierte_Kirche_Effretikon,_Rebbuckstrasse_2011-09-07_18-22-00_ShiftN.jpg